Die Lage in Zypern bleibt unübersichtlich. Die Banken bleiben bis Donnerstag geschlossen. Das hat die Regierung am Montagabend verfügt. Offenbar ist man trotz des Deals mit der Troika noch immer nicht für einen möglichen Bank-Run gerüstet. Und sollten sie dann tatsächlich öffnen, dürfte es zumindest ein erhebliches Gedränge geben.
Medien berichteten von Lieferengpässen, seit Tagen werden keine Medikamente mehr importiert. Auch das Benzin wird knapp. Viele Tankstellen könnten schon bald schließen, da die Betreiber kein Geld mehr haben, um neuen Sprit zu kaufen. Das Auswärtige Amt gibt Hinweise für Reisende nach Zypern. So sollte man mehr Bargeld mitnehmen, Kartenzahlungen werden nur mehr selten akzeptiert. Außerdem sollte man Demonstrationen meiden und sich in Medien über die Lage im Land informieren.
Die Bank of Cyprus öffnet erst am Donnerstag, wie es mit der Laiki Bank weitergeht, ist völlig ungewiss. An Geldautomaten kann man entweder nur Kleinstbeträge abheben oder sie sind gänzlich außer Betrieb. Die Bank of Cyprus und die Laiki Bank bleiben zunächst gänzlich geschlossen.
Reiseveranstalter nicht zu Rückerstattung verpflichtet
„Wir raten nicht von einer Reise ab, es liegt keine Reisewarnung für Zypern vor“, sagt Katharina Bauer vom ADAC zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dennoch sollten Touristen einige Hinweise beachten. Bauer weist daraufhin, dass Reiseveranstalter nicht verpflichtet seien, bei Stornierungen den Preis zurückzuerstatten. Schließlich gebe es keine offizielle Reisewarnung. Generell sollten Touristen sich beim Reiseveranstalter nach Einschränkungen erkundigen.
Urlauber, die mit dem Mietwagen unterwegs sind, sollten jede Gelegenheit nutzen, um zu tanken. Das Mitführen von Reservekanistern mit Benzin ist in Zypern nicht erlaubt. Außerdem kann man an vielen Tankstellen nur mehr bar zahlen. „Wir raten den Touristen daher auch, genug Bargeld mitzunehmen“, sagt Bauer.
Bargeld und Krankenversicherung notwendig
Der ADAC empfiehlt außerdem, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Damit bekommt im Regelfall das Geld wieder zurück, falls ein zypriotischer Arzt auf Barzahlung besteht. Insgesamt befürchtet Bauer keine größeren Probleme. „In Urlaubsgebieten bleibt man meistens unbehelligt“, sagt Bauer. Demonstrationen konzentrieren sich meist auf die Hauptstadt Nikosia.
Über besondere Gefährungen für deutsche Gäste liegen keine Erkenntnisse vor, weshalb von der Mitnahme von Stahlhelmen abgeraten wird. Die Billig-Airlines sind nämlich bei Übergepäck gnadenlos, schnell ist man bis zu 30 Euro los und muss unter Umständen bei der Sicherheitskontrolle mit längeren Wartezeiten rechnen, wenn man das Gerät im Handgepäck mitführen will.