Der ESM schüttet die ersten Milliarden an das Pleiteland Zypern aus. Nach den zwei Milliarden, die das Land heute bekommen hat, folgt im Juni noch eine weitere Milliarde, berichtet Bloomberg. Insgesamt können bis zu zehn Milliarden Euro an den Mittelmeerstaat ausgezahlt werden.
Die Finanzminister der EU versuchen derzeit einen weiteren Bailout in der Euro-Zone – Slowenien scheint der nächste Kandidat hierfür zu sein (mehr hier) – zu verhindern. Die Rating-Agentur Moody’s hat slowenische Staatsanleihen auf Ramsch-Niveau herabgestuft (hier). Auch für Griechenland und Portugal wurde die Auszahlung der nächsten Tranchen verabschiedet.
Das Geld ist in allen Ländern jedoch nur zu einem geringen Teil für die Bürger bestimmt. Die Länder brauchen das Geld, um ihre Kredite bedienen zu können.
Während all dieser Auszahlung versuchen die Kommissare der EU, einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Seit der Zwangsabgabe in Zypern ist klar, dass künftig nicht mehr nur die Steuerzahler, sondern in einer vorgeschobenen Instanz die Sparer für das Scheitern der Banken aufkommen sollen. Die EU schafft dafür gerade das entsprechende Regelwerk (hier).
Auch von dem Sparkurs der letzten drei Jahre will sich die EU nun anscheinend verabschieden. Frankreich hat bereits offiziell verkündet, dass es die Sparpolitik aus Brüssel nicht länger fortsetzen wolle (hier). Für Zypern und Slowenien gilt dies allerdings nicht, sie sind noch für unbestimmte Zeit die Milliarden aus Brüssel angewiesen.