Politik

Syrien: Islamisten exekutieren 15-jährigen Jungen vor den Augen seiner Eltern

Lesezeit: 1 min
11.06.2013 01:29
In Syrien hat die radikal-islamische al-Nusra Front einen Jungen im Beisein seiner Eltern exekutiert. Sie warfen dem 15-jährigen „Ketzerei“ vor. Die Gruppe gewinnt im syrischen Bürgerkrieg an Terrain und versucht, ihren Machtanspruch mit besonderer Grausamkeit zu untermauern.
Syrien: Islamisten exekutieren 15-jährigen Jungen vor den Augen seiner Eltern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mitglieder der Al Kaida-nahen Gruppe al-Nusra Front sollen in der syrischen Stadt Aleppo einen 15-jährigen Jungen namens Mohammad Qataa mit zwei Kopfschüssen exekutiert haben. Die Eltern des Jungen wurden gezwungen, sich die Exekution anzusehen. Die Mutter des Jungen hatte zuvor den Henker angefleht, ihren Sohn nicht zu töten. Dem Jungen wurde von der radikal-islamischen Gruppe „Ketzerei“ vorgeworfen. Ein Islamist erklärte, dass jeder, der nicht an Allah glaube, ein Polytheist sei, und Polytheismus sei mit dem Tod zu bestrafen. Dann schoss er dem Jungen vor den Augen seiner Eltern zweimal in den Kopf und entkam mit einem Auto.

Das „Verbrechen“ des Jungen: Er soll in einem Streit mit einem Einwohner gesagt haben: „Auch wenn der Prophet Mohammed höchstpersönlich vom Himmel herunterkommen sollte, werde ich kein Gläubiger werden“, so Al-Arabiya.

„Wir dürfen derartige Verbrechen nicht ignorieren. Sie dienen nur den Feinden der Revolution und der Menschlichkeit“, zitiert die Jerusalem Post den Vorsitzenden der Syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte, Rami Abdulrahman. Der in London ansässige Watchdog Syrian Observatory for Human Rights bestätigte einer Reuters-Meldung zufolge die Exekution.

Die al-Nusra Front gehört zum internationalen Netzwerk der Terrororganisation Al Kaida. Der US-Wissenschaftler Soner Çağaptay sagt, dass die Gruppe innerhalb der Anti-Assad-Kräfte immer stärker werde. Sie profitieren von der logistischen Unterstützung an die reguläre bewaffnete Opposition, die Ankara leiste.

Und sie setzt offenbar darauf, ihren Machtanspruch mit besonderer Grausamkeit anzumelden und die Bürger brutal einzuschüchtern. Die Gruppe gibt an, in Syrien einen islamistischen Staat errichten und die Scharia einführen zu wollen.

Viele von ihnen seien ausländische Söldner, die über die Türkei nach Syrien kommen. Sie benutzen die türkischen Landstriche entlang der türkisch-syrischen Grenze als Rückzugsgebiet.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Wo die Probleme in Deutschland liegen und was passieren muss
24.11.2024

In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren größere Versäumnisse, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft, die das Wachstum...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....