Politik

Griechenland: Regierung erwartet neue Welle der Gewalt

Ein Machtkampf zwischen Regierung und der linken Oppositionspartei Syriza kann neue Gewaltausbrüche in Griechenland mit sich bringen. Die Linke unterstützt die Proteste der Bevölkerung gegen die Wirtschaftsreformen. Schulen werden besetzt. Beamte protestieren gegen Massenentlassungen. Weitere große Demos und Streiks sind angekündigt.
16.09.2013 01:57
Lesezeit: 1 min

Die griechische Linkspartei Syriza und die Gewerkschaften rüsten zu Protesten gegen die Wirtschaftsreformen der Regierung, die unter Anleitung der Troika bis zum Ende des Jahres durchgesetzt werden müssen.

Lehrer gehen auf die Straße, um die Reformen im Dienstleistungssektor zu verhindern. Die Regierung hat jedoch keine Wahl. Sie muss die Forderungen der Troika umsetzen, um die nächste Tranche von Hilfsgeldern in Höhe von einer Milliarde Euro zu erhalten.

Syriza unterstützt die Demonstrationen, um auf der Welle des Protests zu reiten und eine Gelegenheit zu schaffen, die Bevölkerung für einen Machtwechsel zu mobilisieren, berichtet Kathimerini. Sitzblockaden in Schulen Demonstrationen gegen Masenentlassungen sollen die Regierung zum Einlenken zwingen.

Premierminister Samaras ist jedoch nicht um sein Amt besorgt. Er wirft den Demonstranten und der SYRIZA vor, die  Bemühungen Griechenlands zu unterwandern, nachdem die Reformen die ersten Wirkungen zeigten.

Die Regierung muss bis zum Ende des Jahres 12.500 Beamte entlassen. Weitere 12.500 muss sie in die Mobilitätsreserve verschieben – und das binnen eines Monats. Dort werden sie nach einer Übergangsphase dennoch entlassen, sollte sich keine alternative Beschäftigung für die Staatsdiener finden.

Griechenland benötigt immer wieder neue Milliardenspritzen von den internationalen Geldgebern. Die Schulden des Landes sind trotz Bailout so hoch wie nie zuvor (mehr hier).

Aber nicht nur die Griechen sind abhängig von den internationalen Gläubigern. Die Staaten der EU können es sich nicht leisten, Griechenland fallen zu lassen, weil sonst der griechische Schuldendienst bei der EZB zusammenbrechen würde. Die Auslandsschulden halten das Land in der Euro-Zone. Sollte Griechenland ausscheiden, wären diese sofort fällig, könnten aber von der griechischen Zentralbank nicht bedient werden. Das ist noch ein „inakzeptables Risiko“ für die Bundesbank (hier).

Wenn die Unruhen jedoch erneut aufflammen und die Schlacht um die Bundestagswahl geschlagen ist, könnte sich die Frage, ob Griechenland auf einem guten Weg ist, neu stellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...