Der Blick auf die verschiedenen Zeitzonen in Europa zeigt, dass in Spanien die Uhren nach Mitteleuropäischer Zeit schlagen. In Spanien ist abgesehen von den Kanaren dieselbe Uhrzeit wie beispielsweise in Deutschland und Österreich. Das könnte sich nun jedoch ändern.
Spanische Abgeordnete erwägen derzeit, Spaniens Uhren nach einer anderen Zeitzone schlagen zu lassen. Grund dafür ist ein Bericht der parlamentarischen Kommission. Dieser kommt zu dem Schluss, dass die Verschiebung um eine Stunde die Produktivität des Landes verbessern würde.
Geht man nach dem Längengrad müsste Spanien aufgrund seiner Lage nämlich eher dieselbe Uhrzeit haben wie beispielsweise Großbritannien, die Greenwich-Zeit (UTC, auch GMT). Doch 1942 führte der spanische Diktator General Franco aus Sympathie zum nationalsozialistischen Deutschland in Spanien die Mitteleuropäische Zeit ein.
Seit „mehr als 71 Jahren ist Spanien nicht mehr in der richtigen Zeitzone gewesen“, zitiert die BBC aus dem Bericht. Spanien sollte demnach in derselben Zeitzone liegen wie Großbritannien. „Wir schlafen fast eine Stunde weniger als die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt“, heißt es in dem Bericht der parlamentarischen Kommission. All dies habe negative Auswirkungen auf die Produktivität, die Fehlzeiten, den Stress und auch potentielle Schul-Abbrecher.
Diese falsche Uhrzeit erkläre zudem, warum die Spanier dazu neigen, später als die europäischen Nachbarn zu essen sowie zur Arbeit und ins Bett zu gehen. „Unser Zeitplan richtet sich nach der Sonne“, so der Bericht. Würde man die Uhrzeit um eine Stunde zurückstellen, würde man Spanien „wieder in vielerlei Hinsicht in Einklang mit Europa bringen“.