Politik

Gluten-Unverträglichkeit: Genmais kann tödlich sein

Über 18 Millionen Amerikaner leiden an Krankheiten infolge einer Gluten-Intoleranz. Einer aktuellen Studie zufolge können genmanipuliertes Soja und Mais, die mit der Nahrung aufgenommen werden, Krebs auslösen. Mediziner fürchten, dass es bald zu einer weltweiten Epidemie kommen wird.
09.12.2013 22:48
Lesezeit: 2 min

Mediziner empfehlen den Verzicht auf Gluten bei der Ernährung – nun wird klar, warum: In den USA leiden über 18 Millionen Menschen an Krankheiten, die durch genmanipulierte Lebensmittel ausgelöst werden, heißt es einer aktuellen Studie zufolge. Genmanipulierter Mais und Soja enthalten Gluten, dass bei manchen Menschen eine Unverträglichkeit hervorruft und langfristig schwere Krankheiten wie Krebs auslösen kann, so die Studie.

Die Fälle von Gluten-Intoleranz haben in den letzten zwanzig Jahren extrem zugenommen. Der Zusammenhang zwischen genmanipulierten Lebensmitteln und dem Ausbruch zahlreicher Krankheiten werde nicht mehr bestritten, sagte Irina Yermakova, Expertin für Umwelt- und Lebensmittelsicherheit und promovierte Biologin dem Magazin Voice of Russia.

Die Folgen der Verbreitung genmanipulierter Nahrungsmittel können katastrophale Ausmaße annehmen, wie Yermakova beschreibt:

„Wir können einen Ausbruch von Krebsfällen in Regionen beobachten, in denen genmanipulierte Nahrungsmittel weit verbreitet sind. Adipositas und Diabetes sind auch häufiger geworden, nachdem genmanipulierte Produkte in diesen Regionen in Umlauf gebracht wurden. Zudem steigt die Unfruchtbarkeit. Das ist schrecklich, denn es handelt sich nicht nur um die Unfruchtbarkeit von Menschen oder Säugetieren, sondern von fast allen lebenden Organismen. Das kann unsere Biosphäre zerstören, denn Insekten und nützliche Bakterien können sich auch nicht mehr vermehren. Pflanzen verschwinden. Genmanipulierte Lebensmittel sind eine tickende Zeitbombe.“

Trotzdem gibt es immer noch keine umfassende und offizielle Einschätzung der weltweiten gesundheitlichen Auswirkungen genmanipulierter Nahrungsmittel auf Umwelt und Menschen. Es gibt kein Gesetz oder Mandat  in den USA, das Konzerne wie Monsanto dazu verpflichtet, genmanipulierte Lebensmittel zu kennzeichnen. Auch der Lebensmittelmarkt in Europa kann bald mit den genetisch veränderten Mais und Sojasorten überflutet werden (mehr hier).

Die Gefahr geht aber nicht nur von den USA aus. In China werden Baumwolle und Papaya genetisch modifiziert. Auch die Ukraine will den Anbau von genmanipuliertem Mais erlauben. Nur in Deutschland, Österreich, Frankreich, Griechenland, Polen, Bulgarien, Luxemburg und Ungarn ist dessen Anbau untersagt. Dennoch sind die EU-Staaten darauf angewiesen, dass die Kommission den Genetik-Konzernen nicht eine Hintertür öffnet (hier).

Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet forschen und publizieren, arbeiten meist in den Diensten der Nahrungsmittelkonzerne und dessen Lobby. Sie liefern sich einen Streit über die Auswirkungen von Gen-Food mit den unabhängigen Instituten, die meist schlechter finanziert sind und deswegen weniger Mittel und Einfluss haben.

Doch damit soll es bald vorbei sein. Spezialisten aus Frankreich, den USA und Großbritannien haben sich im Sommer in der russischen Vereinigung für Genetische Sicherheit zu einer Expertengruppe zusammengeschlossen und wollen binnen eines Jahres erste valide Ergebnisse produzieren.

„Ich glaube dieses Experiment wird eine weltweite Sensation“, sagte Elena Sharoykina, Direktorin bei der russischen Behörde. „In den 20 Jahren der kommerziellen Nutzung von genmanipulierten Lebensmitteln hat es noch niemand geschafft, Wissenschaftler aus aller Welt und aus verschiedenen Disziplinen zu vereinigen, um die Auswirkungen (von GMO = genmanipulierte Organismen, Red.) mit absoluter Sicherheit voraussagen zu können“, so Sharoykina.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trumps Amtsantritt beginnt mit einem Paukenschlag. Unter anderem verfügte er in einem Präsidentenerlass, die...

DWN
Politik
Politik Trump-Regierung: TV-Moderator, Milliardär, Radikale - wer sind die mächtigsten Köpfe in Trumps Team?
21.01.2025

Die Auswahl der Kandidaten für zentrale Regierungspositionen folgte bei der Trump-Amtseinführung besonderen Kriterien: Medienwirksamkeit,...

DWN
Finanzen
Finanzen Upstart-Aktie: Prognose 2025 - wie die KI des Fintechs den Stellenabbau in Banken beschleunigt
21.01.2025

Bei der Vielzahl neuer AI-Startups und Hi-Tech-Schmieden, die ihre IT-Kompetenz um Künstliche Intelligenz ergänzen und sich dadurch neu...

DWN
Politik
Politik Panamakanal, Migration und Trans-Personen: Trump kündigt Knallhart-Maßnahmen bei Antrittsrede an
20.01.2025

Donald Trump führt als 47. US-Präsident nun offiziell die Geschicke der Vereinigten Staaten. Bei seiner Antrittsrede wiederholte er seine...

DWN
Politik
Politik Trump-Amtseinführung: Erste Maßnahmen nach der Vereidigung - und die Auswirkungen
20.01.2025

Die zweite Amtszeit von Donald Trump beginnt mit weitreichenden Maßnahmen. In den ersten Stunden nach Trumps Amtseinführung sind bereits...

DWN
Finanzen
Finanzen ETF-Größe ist unterschätztes Auswahlkriterium: Warum das Fondsvolumen wichtig ist
20.01.2025

Anleger orientieren sich an der Kostenquote TER oder der Performance, um einen ETF auszuwählen. Doch laut Experten sollten sie die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warntag der Wirtschaft: Unternehmer rufen am Warntag 2025 zur Großdemo auf - Deutschlands Wirtschaft funkt SOS
20.01.2025

Am Warntag der Wirtschaft senden rund 50 Verbände einen SOS-Hilferuf an die Politik. Warum erst jetzt? Energiewende, Überregulierung,...

DWN
Politik
Politik Scholz zur Finanzierung der Ukraine-Hilfe: "Das deutsche Volk wird belogen"
20.01.2025

Die Ampel-Koalitionsparteien und die Union streiten über die Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Union, Grüne und FDP drängen darauf,...