Der portugiesische Ministerpräsident Pedro Passos Coelho muss mit den negativen Auswirkungen seiner Sparpolitik zurechtkommen: Die Arbeitslosigkeit beträgt 16,9 Prozent und ist damit im letzten Quartal 2012 auf einen Rekordwert gestiegen. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 40 Prozent. Die Zahlen wurden heute vom nationalen Statistik-Institut in Lissabon veröffentlicht.
Dieser Teil des „Anpassungsprozesses“ sei besonders „dramatisch“, zitiert der Guardian den portugiesischen Regierungs-Chef. „Besorgniserregend“ ist auch der starke Anstieg der Quote: Noch im Oktober betrug die Arbeitslosigkeit 15,8 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit für 2012 liegt bei 15,7 Prozent. Das sind drei Prozent mehr als im Jahr zuvor (12,7%). Die Regierung erwartet, dass der negative Trend anhält und die Quote im laufenden Jahr noch auf 16,4 Prozent ansteigen wird.
Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen sind die Ursachen für den Anstieg der Arbeitslosigkeit. Unternehmen scheuen sich davor, neue Mitarbeiter einzustellen und Investitionen zu tätigen. Die Regierung Coelhos muss die unpopulären Maßnahmen im Zuge des portugiesischen Bailouts in Höhe von 78 Milliarden Euro jedoch befolgen (mehr hier).
Besonders spürbar sind die Einschnitte im produzierenden Gewerbe. Die Aufträge brachen dort im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent ein. Angesichts dieser Rahmenbedingungen wird das BIP Portugals dieses Jahr um einen Prozentpunkt schrumpfen, schätzt die Regierung einem Bericht von Bloomberg zufolge.