Politik

Krisen-Angst: Zentralbanken kaufen im großen Stil Gold

Im vierten Quartal 2012 lag die Goldnachfrage mit 1.195,9 Tonnen circa 4 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Die Zentralbanken kauften 2012 so viel Gold wie seit 1964 nicht mehr.
14.02.2013 11:42
Lesezeit: 1 min
Krisen-Angst: Zentralbanken kaufen im großen Stil Gold
Gold ist ein begehrtes Gut bei den Zentralbanken. (Foto: DWN)

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Im vierten Quartal des vergangenen Jahres lag die Goldnachfrage mit 1.195,9 Tonnen um vier Prozent höher als im Vorjahresquartal, berichtet der World Gold Council.Das WGC ist der Lobbyverein der Gold-Käufer, weshalb die Angaben stets mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind.  Im dritten Quartal 2012 hatte die Nachfrage noch bei 1.084 Tonnen gelegen (mehr hier). Bei einem durchschnittlichen Goldpreis von 1.722 Dollar pro Feinunze entsprach die Nachfrage im vierten Quartal somit etwa 66,2 Milliarden Dollar.

Im Gesamtjahr 2012 lag die Goldnachfrageentsprechend mit 236,4 Milliarden Dollar so hoch wie nie zuvor. Dies lag vor allem an dem historisch hohen Durchschnittspreis.

Die Zentralbanken kauften im gesamten Jahr 2012 mit 534,6 Tonnen etwa 17 Prozent mehr Gold als im Vorjahr. Dies ist der höchste Wert seit 1964. Im vierten Quartal kauften Zentralbanken sogar 145,0 Tonnen, ein Plus von 29 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Zentralbanken seien in den letzten Jahren von Nettoverkäufern zu Nettokäufern geworden, sagte Marcus Grubb vom World Gold Council.

Zwar war die Nachfrage aus Indien über das Gesamtjahr 2012 um 12 Prozent geringer als im Vorjahr. Doch im vierten Quartal lag die Nachfrage mit 261,9 Tonnen um 41 höher als im Vorjahresquartal. Die zu Beginn 2013 erhöhten Zollgebühren haben zu dem Anstieg der Nachfrage zum Jahresende 2012 beigetragen.

Die Nachfrage aus China war ebenfalls anhaltend hoch (202,5 Tonnen). „Trotz der vorhergesagten wirtschaftlichen Abschwächung in China, war die Investitionsnachfrage im vierten Quartal 24 Prozent höher als im Quartal zuvor“, sagte Marcus Grubb.

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