Das Unternehmen Spamhaus erstellt zur Bekämpfung von Spam-Mails Blacklists von Versendern von Massen-Emails. Ist ein Anbieter einmal auf einer solchen Liste, wird er von den meisten Providern gesperrt.
Am 19. März wurde Spamhaus Opfer eines massiven Hacker-Angriffs. Ein Angriff, der von Experten als größte Cyber-Attacke in der Geschichte bezeichnet wird, so die BBC.
Spamhaus geht davon aus, dass der niederländische Webhoster Cyberbunker der Urheber der Attacke war und diese zusammen mit „kriminellen Gangs“ aus Osteuropa und Russland durchgeführt hat.Die Kontrolleure hatten die Niederländer kurz zuvor auf die ominöse Liste gesetzt.
Dabei handelte es sich um eine so genannte DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service), bei der Webseiten lahmgelegt werden, in dem Computer massenhaft Anfragen auf die Zielseite senden. Die Seite selbst bricht unter der Last der Anfragen zusammen.
Ars Technica zufolge wurde die Webseite von Spamhaus mit einer Datenmenge von etwa 75 GigaByte pro Sekunde bombardiert. Diese Stärke der Attacke betraf jedoch am Ende das gesamte World Wide Web. Das ganze Internet verlangsamte so sehr, dass es sogar die New York Times zu spüren bekam. Fünf nationale Cyber-Polizei-Kräfte seien derzeit mit der Aufklärung.
Sven Olaf Kamphuis, der sich als Sprecher von Cyberbunker sieht, sagte später in einer Mitteilung, dass Spamhaus die eigene Position ausnutzen würde und es dem Unternehmen nicht erlaubt werden dürfe, zu entscheiden, „was ins Internet gelangt und was nicht“. Der Betreiber sagt, er verschicke jede Art von Mails - außer Kinderpornografie und Terror-Propaganda.