Politik

Erdoğan mobilisiert AKP: Wieder schwere Ausschreitungen in der Türkei

Lesezeit: 1 min
08.06.2013 22:58
Am Samstagabend ist es erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. Aus Istanbul und Ankara werden Straßenschlachten gemeldet.Ministerpräsident Erdoğan will, dass ihn seine islamistische AKP in der kommenden Woche mit Großveranstaltungen unterstützt.
Erdoğan mobilisiert AKP: Wieder schwere Ausschreitungen in der Türkei

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Vorstand der Regierungspartei AKP hat der Öffentlichkeit nach ihrer Sondersitzung mitgeteilt, dass zwei „Großkundgebungen“ in Planung seien. Die erste AKP-Kundgebung werde am 15. Juni in Ankara und die zweite Kundgebung am 16. Juni auf dem Kazlıçeşme-Platz in Istanbul stattfinden.

Mit dieser Entscheidung könnte es zu einer weiteren Eskalation der Situation kommen. Denn ein Aufeinandertreffen von AKP-Anhängern und Regierungsgegnern ist dann nicht mehr ausgeschlossen.

Zusammenstöße in Ankara und Istanbul

Gleich nach Beendigung der Sondersitzung ist es in Ankara zu Zusammenstößen zwischen etwa 5000 Demonstranten und den Sicherheitskräften gekommen, berichtet die Hürriyet. Die Kämpfe sollen andauern. Die Polizei setze Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Demonstranten sollen offenbar versucht haben, sich Zugang zum Regierungssitz des Ministerpräsidenten Erdoğan zu verschaffen. Auch im Gazi-Viertel von Istanbul fänden aktuell Ausschreitungen statt.

Zuvor wurde Erdoğan bei seiner Rückkehr von einem Staatsbesuch am Atatürk-Flughafen von Zehntausenden Menschen empfangen und gefeiert. Die Straßen Istanbuls waren völlig verstopft, weil Menschen aus allem Vierteln der Metropole zum Flughafen fuhren.

Kulturkampf und soziale Spannungen

Die Türkei ist in vieler Hinsicht gespalten: Stadt und Land, traditionelle Religiosität und westlicher Lebensstil, Arm und Reich. Es geht um den sozialen Konflikt zwischen der islamischen und sehr traditionellen Landbevölkerung und einer liberalen, an westlichen Lebensformen orientierten Stadtbevölkerung.

Traditionelle Gesellschaftsvorstellungen auf dem Land kollidieren mit eher an einer westlicher ausgerichteten Lebensweise der Stadtbevölkerung. Offenbar hat die Schlacht um die Zukunft der Türkei schon längst begonnen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...