Finanzen

Commerzbank verkauft faule Kredite mit großen Verlusten

Lesezeit: 1 min
15.07.2013 14:33
Die Commerzbank kann sich dank der US-Großbank Wells Fargo von einem milliardenschweren Immobilienpaket verabschieden. Das Portfolio enthält zahlreiche faule Kredite und wird mit einem deutlichen Verlust für die Commerzbank den Eigentümer wechseln. Der Bundesregierung wird es dennoch zu heiß, sie will ihre staatlichen Anteile an der Bank veräußern.
Commerzbank verkauft faule Kredite mit großen Verlusten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Finanzsituation der Commerzbank ist noch immer extrem schlecht. Nun will sich die Bank von einem riesigen Immobilien-Portfolio in Großbritannien trennen. Der Vertrag mit Wells Fargo und dem Investor Lone Star ist besiegelt. Zahlreiche Kredite, die das Portfolio enthält, sind faul. Die Bank muss große Summen abschreiben. Doch auch nach dem Verkauf werden faule Kredite in großem Umfang in der Bilanz der Commerzbank bleiben.

Der von der Commerzbank vereinbarte Deal mit Wells Fargo und Lone Star ist nach eigenen Angaben der Bankeine der größten Transaktionen mit gewerblichen Immobilienkrediten, die es in den vergangenen Jahren in Europa gegeben hat.“ Sie umfasst gewerbliche Immobilienkredite in Höhe von fünf Milliarden Euro. Aufgrund des hohen Anteils fauler Kredite in dem Immobilien-Portfolio (1,2 Milliarden Euro) muss die Bank jedoch herbe Verluste einstecken: immerhin 3,5 Prozent des Buchwerts. Für die Vorstände der Bank dürfte dies aber kein Problem sein, wenn es wieder mal um die Erhöhung ihrer eigenen Gehälter geht (hier).

Dadurch werde das Gesamtergebnis für 2013 in Höhe von 179 Millionen Euro belastet, so die Commerzbank. Zwar kann die Bank so ihren hohen Stock an risikoreichen Aktiva - und davon gibt es jede Menge - reduzieren. Aber aufgrund des hohen Verlusts durch den Verkauf steigt die Kapitalquote der Commerzbank nicht wesentlich. Zumal die Bank weiterhin mit hochspekulativen Schiffskrediten arbeitet (mehr hier).

Da wundert es nicht, dass die Bundesregierung sich bemüht, möglichst bald aus der Bank auszusteigen. Angeblich soll der Schweizer UBS für die staatlichen Anteile an der Bank ein Angebot gemacht worden sein, so der Focus. Dieser liegt nach Angaben der Bank selbst noch bei etwa 17 Prozent.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...

DWN
Politik
Politik Asylrecht: Die Stimmung kippt

Angesichts der unkontrollierten Einwanderung fordern Bürger eine radikale Änderung des Asylrechts.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Großer Betrugsfall im Nickel-Markt aufgeflogen – Börse stoppt Handel

Der Markt für das wichtige Industriemetall Nickel ist von einem großen Betrugsfall erschüttert worden – nicht zum ersten Mal.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise hinter den Kulissen: Kretschmann greift Scholz an

Hinter den Kulissen scheint eine handfeste Regierungskrise ausgetragen zu werden. Alle Nachrichten dazu lesen Sie im Live-Ticker.

DWN
Politik
Politik Polens Präsident warnt vor „Gleichschaltung“ in der EU

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine programmatische Rede zur Zukunft Europas gehalten.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch

Die russischen Diesel-Exporte sind massiv angestiegen, obwohl die EU im Rahmen ihrer Sanktionen gegen Russland ein Importverbot auf den...

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...