Politik

Syrien-Krise: Obama nennt Russlands Vorschlag einen Durchbruch

Am Montag gab US-Präsident Obama sechs TV-Interviews, in denen er um Unterstützung für einen Angriff auf Syrien warb. Der Vorschlag Russlands, Syrien zur Abgabe seiner Chemiewaffen zu bewegen, könnte ein Durchbruch sein, so Obama. Doch dürfe man keine Verzögerungstaktik zulassen.
10.09.2013 08:58
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Obama, der um Unterstützung für einen Angriff auf Syrien ringt, sagte am Montagabend, dass Russlands Vermittlungsangebot ein Durchbruch sein könnte, wenn er ernst gemeint sei. Russland hatte angeboten, Syrien zur Abgabe seiner Chemiewaffen zu bewegen, wenn dadurch ein Krieg verhindert werden könne.

„Das könnte möglicherweise ein bedeutender Durchbruch sein“, zitiert Reuters den US-Präsidenten. „Wir müssen aber skeptisch bleiben. Denn das ist nicht die Art und Weise, wie wir sie in den letzten paar Jahren haben vorgehen sehen.“

Wenn Syrien die Kontrolle über seine Chemiewaffen abgebe, würde ein Angriff der US-Streitkräfte auf das Land ausgesetzt werden, sagte Obama. Er habe diesen Vorschlag bereits beim G20-Gipfel in St. Petersburg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin diskutiert.

Am Montag hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow den Vorschlag öffentlich gemacht (hier), nachdem US-Außenminister John Kerry Syrien zur Abgabe seiner Chemiewaffen aufgefordert hatte (hier).

Obama gab am Montag sechs TV-Interviews, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass ein Angriff notwendig sei. Die Mehrheit der Amerikaner ist dagegen, dass die USA einen weiteren Krieg beginnt. Nur 30 Prozent der Amerikaner befürworten derzeit einen Militärschlag, so eine Umfrage von CBS.

Der Präsident will außerdem den US-Kongress dazu bewegen, ihm grünes Licht für einen Angriff zu geben. Die US-Regierung begründet dies damit, dass sie syrische Regierung am 21. August Giftgas eingesetzt haben soll. Doch die Geheimdienste konnten noch keine Beweise dafür vorlegen (mehr hier).

Zum Vorschlag Russlands sagte Obama, dass alle diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Krise ernst gemeint sein müssten. Die Gegenseite dürfe nicht versuchen, die Dinge lediglich zu verzögern. „Wir wollen nicht nur eine Verzögerungstaktik, um den Druck abzuschwächen, den wir aufgebaut haben“, sagte Obama. „Wir müssen den Druck aufrechterhalten.“

Zudem werde der Bürgerkrieg in Syrien durch die Übergabe der Chemiewaffen nicht gelöst, so Obama. Dennoch begrüßte er den Vorschlag. „Wenn wir dieses begrenzte Ziel ohne einen Militärschlag erreichen können, würde ich dies vorziehen.“

Obama sagte, er sei nicht sicher, ob der US-Kongress einen Militärschlag ablehne. Er habe sich noch nicht entschieden, ob er Syrien auch dann angreifen wolle, wenn der US-Kongress seinen Vorschlag ablehnt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...