Die Deutschen reagieren mit zunehmender Skepsis auf die Verwicklungen zwischen Banken und Politik. Bail-in und hochriskante Wetten gepaart mit Draghis lockerer Geldpolitik haben erheblichen Einfluss auf das Sparverhalten der deutschen Bürger. Die Menge des regelmäßig Ersparten geht zurück und das Geld wird am liebsten dort geparkt, wo man es am schnellsten wieder zurückholen kann.
So sparen beispielsweise 11,7 der Deutschen gar nichts mehr – 2011 lag diese Zahl nur bei sechs Prozent. Und zwölf Prozent der Deutschen haben in den vergangenen sechs Monaten weniger Geld gespart, wie eine Emnid-Studie im Auftrag der Postbank zeigt, die der Welt vorliegt. Vor zwei Jahren gaben nur sechs Prozent der Deutschen an, weniger zu sparen. 21,9 Prozent der Bürger können jedoch gar nichts ansparen.
Auffallend ist, dass nicht zwangsläufig dort gespart wird, wo die meiste Rendite zu erwarten ist. Vielmehr sind Sparkonten, mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten, sogar auf dem Rückzug. Und dass obwohl, sie deutlich mehr Zinsen versprechen, als andere Produkte. Dennoch: Die Mehrheit der Deutschen spart auf dem Girokonto. Da ist das Geld schnell wieder verfügbar.
Offenbar sind jedoch viele Deutsche zu einer noch sicheren Methode übergegangen: Sie heben ihr Geld zu Hause unter der Matratze auf.
Der Sparerkompass Deutschland 2013 der Bank of Scotland zeigt, dass immerhin 33 Prozent der Deutschen größere Summen Bargeld zu Hause aufbewahren. Als Gründe dafür werden das „Gefühl von Sicherheit“ und die „direkte und jederzeitige Verfügung“ angegeben. Der Emnid-Umfrage zufolge bewahren beispielsweise fast 50 Prozent der 16- bis 29-Jährigen ihr Erspartes lieber zu Hause auf. Die Angst vor einer neuen Finanzkrise und dem Beteiligung der Sparer an Banken-Bailouts sind hierfür sicherlich ausschlaggebend (mehr hier).
Und während die Niedrigzins-Politik die deutschen Privatbürger teilweise dazu veranlasst weniger zu sparen, setzen Unternehmen und Investoren auf die Investition ins Ausland (hier).