Politik

Erdoğan plant finalen Sturm auf den Gezi-Park

Der türkische Ministerpräsident hat den Demonstranten Im Gezi-Park eine Ultimatum von 24 Stunden gestellt. Sollten sie den Park bis dahin nicht geräumt haben, werde die Polizei einen Großeinsatz durchführen und die Bürger aus dem Park vertreiben.
13.06.2013 18:12
Lesezeit: 1 min

Die Geduld des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan ist offenbar am Ende. Er hat den OccupyGezi-Demonstranten ein Ultimatum gestellt. Die Demonstranten haben Zeit, den Gezi-Park innerhalb der kommenden 24 Stunden zu verlassen. Sollten sie dieser Forderung nicht nachkommen, werde ein Großeinsatz gegen die Besetzer des Parks stattfinden. Anschließend werde der Park abgeriegelt.

Der türkische Innenminister Muammer Güler bestätigte Erdoğans Aussagen. „Der Gezi-Park ist ein öffentlicher Park. Doch unsere Freunde [die Demonstranten] zelten dort schon seit dem 1. Juni. Das kann ich mir nicht erklären. Schließlich gibt es am Taksim-Platz etwa 30.000 Hotelzimmer, die sie buchen könnten“, zitiert die Hürriyet den Innenminister.

Aktivisten wollen bleiben

Wenn Premier Erdoğan seine Drohung wahrmacht, dann könnte die Situation im Gezi-Park erneut außer Kontrolle geraten. Denn die OccupyGezi-Aktivisten denken nicht daran, aus dem Park abzuziehen.

„Sie können uns verjagen. Aber wir werden immer und immer wieder kommen. Wir halten bis zum Ende durch“, so ein Aktivist der Solidaritätsgruppe Taksim. Eine weitere Aktivistin sagt, dass keine Macht der Welt sie und ihre Freunde vom Gezi-Park vertreiben könne, berichtet die FT.

Zuvor sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, dass sie „besorgt über die Lage in der Türkei“ sei und forderte Untersuchungen in Fällen von Polizeigewalt. Im Rahmen der Kopenhagener-Kriterien, seien die Menschenrechte und Grundfreiheiten aller Bürger zu beachten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU-Gasverbot: EU will russisches Gas verbieten – doch das Völkerrecht steht im Weg
07.05.2025

Die EU-Kommission plant ein Verbot für russisches Gas – bis spätestens Ende 2027 sollen sämtliche Lieferungen gestoppt werden. Doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz: Möbelhersteller Nolte macht dicht - rund 240 Beschäftigte verlieren ihre Existenz
07.05.2025

Abschied von Schlafzimmern made in Germany: Der Möbelhersteller Nolte in Germersheim wird sein Werk voraussichtlich schließen. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Novo Nordisk im freien Fall: Ist der Kursrutsch eine Kaufchance oder der Anfang vom Ende?
07.05.2025

Ein europäischer Pharmariese steht unter Druck: Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat wegen des scharfen Wettbewerbs rund um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Dominanz im globalen Automobilsektor: Warum China die europäische Automobilindustrie vernichten wird
07.05.2025

Mit voller staatlicher Unterstützung, technologischem Vorsprung und aggressiver Expansion erobern chinesische Autobauer den Weltmarkt –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bonpflicht: Top oder Flop? Geplantes Ende der Bonpflicht sorgt für Freude und Ärger
07.05.2025

Steuerbetrug und Papiermüll: Seit ihrer Einführung vor knapp fünf Jahren blieb die Pflicht, auch für kleine Einkäufe Kassenbons...

DWN
Politik
Politik Nach Rumpel-Wahlstart: Kanzler Merz in Paris und Warschau - Macron: Deutsch-französischer Sicherheitsrat geplant
07.05.2025

Auf den ersten Besuch von Friedrich Merz als Bundeskanzler in Paris wird dennoch hoffnungsvoll geblickt. Frankreichs Präsident Macron will...

DWN
Panorama
Panorama Im Vatikan läuft die Papstwahl: Konklave könnte mehrere Tage dauern - die Hintergründe
07.05.2025

Streng geheim und streng ritualisiert: Seit diesem Mittwoch versammeln sich 133 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz: So stärken Führungskräfte das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter
07.05.2025

Psychische Erkrankungen gelten laut dem DAK-Gesundheitsreport 2023 als der dritthäufigste Grund für Krankschreibungen. Umso wichtiger...