In der Nacht zum Samstag kam es in Hamburg-Altona zu Ausschreitungen zwischen etwa 150 meist jugendlichen Anwohnern und 140 Polizeibeamten. Im Verlauf der Krawalle wurden drei Autos angezündet.
Der Polizeieinsatz soll durch das Zünden von Feuerwerkskörpern in einem Hinterhof provoziert worden sein. Die Hamburger Polizei-Sprecherin Ulrike Sweden kündigt nun mehr Polizeipräsenz an, berichtet die Hamburger Morgenpost. Polizisten seien mit Steinen beworfen worden.
Ein Polizei-Sprecher der Hamburger Polizei sagte, dass die Krawalle ein Vorspiel gehabt haben. Seit 2012 gebe es eine Gruppe von etwa 30 Jugendlichen, die im sogenannten Hamburger „Stolperviertel“ mehrere Körperverletzungs- Drogen und Raubdelikte begehen würden.
Im vergangenen Winter sei es dann etwas ruhiger geworden. Doch im Frühjahr sei es erneut zu derartigen Delikten gekommen. Anwohner hätten sich immer wieder bei der Polizei beschwert. „Ich möchte betonen, dass es sich nicht um einen kulturellen Konflikt handelt. Unter den Beschwerdeführern gibt es auch türkischstämmige Eltern“, sagte der Sprecher den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Auf Nachfrage, ob es Parallelen zu den Ausschreitungen in Schweden gebe, sagte der Sprecher, dass man „die Kirche im Dorf“ lassen solle. Es gebe keinerlei Parallelen, da die Ausgangsbedingungen und Umstände keine Ähnlichkeiten aufweisen. Im vergangenen Jahr seien auch Jugendschutzbeamte und Street-Worker eingesetzt worden, um Jugendliche im Viertel zu betreuen. Doch die behördlichen Maßnahmen seien „überwiegend“ ins Leere gelaufen.
Für kommende Woche sei eine Zusammenkunft zwischen Anwohnern und Polizeibeamten geplant. Auch Politiker werden der Zusammenkunft beiwohnen. Aktuell befänden sich 120 Beamte im Viertel. Die Hamburger Polizei sei nicht interessiert an einer weiteren Eskalation. Schon zuvor war es am Donnerstagabend zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Jugendlichen des „Stolperviertels“ gekommen.
In Schweden war es vor zwei Monaten zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Ausländern und der Polizei gekommen. In Schweden war daraufhin die liberale Einwanderungspolitik des Landes in die Diskussion geraten (hier).