Politik

Niederlande: Parlament lehnt EU-Beitritt Albaniens ab

Brüssel darf Albanien nicht als Kandidat für einen EU-Beitritt aufnehmen: Das Parlament in Den Haag lehnte die Erweiterung am Donnerstag ab. Die EU präsentierte unterdessen einen Bericht, in dem sie die Fortschritte in Albanien lobt.
14.12.2013 12:05
Lesezeit: 1 min

Das niederländische Parlament hat am Donnerstag die Aufnahme Albaniens als Kandidat zum EU-Beitritt abgelehnt. Mit deutlicher Mehrheit fasste das Parlament eine Entschließung, die Premierminister Rutte nun verbindlich verpflichtet, gegen den Kandidatenstatus für Albanien zu stimmen.

Damit hat die EU nicht mehr die Möglichkeit, Albanien noch vor Weihnachten als neuen Kandidaten offiziell aufzunehmen.

Wie Entscheidung im Parlament erfolgte vor allem mit der Zustimmung der Konservativen Partei, die Sozialisten stimmte für Albanien.

Für die EU ist diese Entscheidung ein Rückschlag: Am Freitag präsentierte der Erweiterungs-Kommissar Füle einen Fortschrittsbericht zu Albanien, in welchem die EU feststellt, dass das Land enorme Fortschritte gemacht habe und selbst verständlich als Kandidat für die EU geeignet sein

Mit der Ablehnung durch Den Haag stellt sich für die EU die Situation schwierig dar: Die Niederlande lehnen nämlich auch die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengen-Raum auf. Auch hier ist die EU Kommission anderer Meinung und behauptet, dass sowohl Bulgarien lasse Rumänien alle Voraussetzungen erfüllen, um die Freizügigkeit des Schengen-Raumes in Anspruch nehmen zu können

In jedem Fall muss nun Ministerpräsident Rutte beim nächsten Gipfel am 19. und 20. Dezember gegen die zur Anerkennung des Kandidatenstatus für Albanien stimmen.

Die Aufnahme Albaniens gilt unter Ökonomen als äußerst fragwürdig: Das Land ist ein klassischer Bailout-Kandidat. Vor allem aber wurden die Strukturen in dem Land seit der Unabhängigkeit von Serbien praktisch nicht modernisiert (mehr dazu hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Iran-Investments: Risiko, Isolation – und gewaltige Renditen?
25.06.2025

Öl, Gas, Pistazien – doch der Iran hat weit mehr zu bieten. Trotz Isolation, Sanktionen und politischer Unsicherheit entwickelt sich...

DWN
Technologie
Technologie Tesla übergibt erste Robotaxis in den Einsatz
24.06.2025

Elon Musk schickt die ersten selbstfahrenden Robotaxis auf die Straße – ohne Fahrer, aber mit vielen Fragezeichen. Warum das Experiment...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferkettengesetz: EU-Staaten streben deutliche Abschwächung an
24.06.2025

Die EU-Staaten streben eine erhebliche Abschwächung der geplanten europäischen Lieferkettenrichtlinie an. Unternehmen sollen künftig nur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg als Börsengeschäft: So profitieren Konzerne vom Iran-Angriff
24.06.2025

Die USA greifen Irans Atomanlagen an – mit Waffen von börsennotierten Giganten wie Boeing und Northrop Grumman. Hinter dem Angriff...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nintendo-Aktie im Höhenflug: Trumps Zölle befeuern Switch-Hype
24.06.2025

Die neue Nintendo Switch 2 verkauft sich schneller als jede Konsole zuvor. Doch hinter dem Rekord-Launch steckt mehr als Nostalgie: Die...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt beschlossen: Kabinett billigt Etat - hohe Schulden und steigenden Militärausgaben
24.06.2025

Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil hat die Zustimmung des Kabinetts erhalten. Die neue Bundesregierung plant umfangreiche...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel brüchig – neue Angriffe trotz Abkommen
24.06.2025

Trotz einer offiziell vereinbarten Waffenruhe haben sich Israel und der Iran gegenseitig militärischer Angriffe beschuldigt. Bereits kurz...

DWN
Politik
Politik EU will Greenwashing-Kontrollen kippen – auf Druck der Rechten?
24.06.2025

In Brüssel tobt ein erbitterter Machtkampf: Das geplante Gesetz gegen Greenwashing droht am Widerstand konservativer und rechter Kräfte...