Finanzen

Euro-Rettung: Irland und Portugal brauchen mehr Geld

Irland und Portugal rechnen mit Problemen bei ihrer Rückkehr an die Kapitalmärkte. Daher wollen sie mehr Zeit zur Rückzahlung ihrer Hilfskredite. Die Bundesregierung will eine unpopuläre Abstimmung darüber im Bundestag umgehen.
11.03.2013 11:27
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung prüft derzeit, wie bei den geplanten Krediterleichterungen für Irland und Portugal eine Abstimmung im Bundestag vermieden werden kann. Irland und Portugal hatten nicht nur Kredite vom Rettungsschirm EFSF erhalten, der vom deutschen Bundestag sehr streng kontrolliert wird. Auch vom so genannten EFSM, einem Sondertopf des EU-Haushalts, wurde etwa ein Drittel der Milliardenhilfen bezahlt. Hier könnten die EU-Finanzminister ohne Zustimmung des Bundestages die Konditionen ändern.

Die Opposition kritisiert diesen Versuch, eine Abstimmung zu verhindern. „Eine Umgehung des Parlaments durch irgendwelche Tricksereien wäre nicht hinnehmbar“, sagte SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider dem Handelsblatt. Zudem ist noch unklar, ob Irland und Portugal es hinnehmen würden, wenn man ihnen nur bei den EFSM-Krediten entgegenkäme, nicht aber bei den Hilfen aus dem EFSF. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert eine umfangreichere Unterstützung.

Das Bailout-Programm für Irland läuft Ende des Jahres aus, das für Portugal im kommenden Jahr. Doch Irland und Portugal wollen erreichen, dass ihnen mehr Zeit für die Rückzahlung der Euro-Hilfen gewährt wird. Dadurch sollen mögliche Probleme bei der Rückkehr an die Kapitalmärkte aufgefangen werden. Die EZB hat bereits zugestimmt (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...

DWN
Politik
Politik Was sich im Mai ändert: Neue Namensregeln, schärferer Biomüll-Kurs und Abschied von Skype
20.04.2025

Im Mai 2025 kommen wichtige Änderungen auf Bürger zu: Neue Nachnamensregeln für Familien, strengere Biomüll-Kontrollen, digitale...

DWN
Finanzen
Finanzen Ride Them Out: Den richtigen Moment in der Börsen-Blasen-Strategie finden
20.04.2025

Die Finanzwelt steht immer wieder vor der Frage, wie man in turbulenten Zeiten richtig handelt. Dieser Artikel beleuchtet, warum es oft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abschottung statt Gastfreundschaft: Trumps zweite Amtszeit trifft Amerikas Tourismusindustrie
20.04.2025

Internationale Reisende meiden die USA – Fälle willkürlicher Festnahmen an den Grenzen häufen sich. Europas Touristen ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell: Asien als Haupttreiber des LNG-Wachstums bis 2040
20.04.2025

Shell prognostiziert einen Anstieg des globalen LNG-Verbrauchs um 60 Prozent bis 2040, vor allem getrieben durch die steigende Nachfrage in...

DWN
Politik
Politik Asien-Investor: „Jetzt beginnt Trumps Schicksalsvierteljahr“
20.04.2025

Ein schwedischer Analyst in Vietnam sieht das Weiße Haus vor einem Finanzbeben – und erkennt zugleich geopolitische Chancen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Brücken sind marode – reicht eine Finanzspritze aus?
20.04.2025

Deutschlands Brücken sind in einem kritischen Zustand – ein aktuelles Beispiel ist die A100-Brücke in Berlin. Die sogenannte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...