Deutschland

Schwäbisch Gmünd: Wir wollten Flüchtlinge integrieren, nicht diskriminieren

Lesezeit: 1 min
26.07.2013 18:27
In Schwäbisch dürfen neun Flüchtlinge die gemeinnützige Arbeit, die ihnen der Bürgermeister verschafft hatte, nicht weiter ausführen. Sie sind enttäuscht, dass ein Pressebericht sie um die Möglichkeit gebracht hat, sich mit sinnvoller Arbeit einzubringen.
Schwäbisch Gmünd: Wir wollten Flüchtlinge integrieren, nicht diskriminieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Markus Herrmann, Pressesprecher von Schwäbisch Gmünd sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die Stadt bestrebt ist, die dortigen Asylbewerber am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen. Bundesgesetze und negative Presseberichte verhinderten dies.

Bürgermeister Richard Arnold habe die Idee gehabt, die Asylbewerber könnten während des Bahnhofsumbaus den Reisenden bei der Benutzung der Übergangs-Treppe behilflich sein. Sie könnten etwa beim Transport von Kinderwägen helfen. Neun Flüchtlinge hätten sich sofort freiwillig gemeldet, sagt Herrmann. Sie wollten helfen und erhielten dafür eine Aufwandsentschädigung von 1,05 Euro pro Stunde (mehr hier).

Doch nach der Berichterstattung in der Presse stellte die Bahn das Projekt mit den Flüchtlingen wieder ein. Aufgrund des öffentlichen Drucks übernehmen nun die eigenen Mitarbeiter diesen Job. Die Stadt Schwäbisch Gmünd setzt sich dafür ein, dass die Bahn ihre Entscheidung zurücknimmt, so Herrmann. Die wirkliche Diskriminierung sei in den Augen der Asylbewerber nicht, dass sie freiwillig die Koffer weißer Reisender getragen haben, sondern dass sie es nun nicht mehr tun dürfen.

Nach aktueller Gesetzgebung dürfen Asylbewerber nicht arbeiten und nur zu gemeinnützigen Tätigkeiten für 1,05 Euro pro Stunde eingesetzt werden. „Man vergibt sich vieles“, so Herrmann. Denn die Flüchtlinge brächten meist tolle Fähigkeiten mit. In Schwäbisch Gmünd werden sie etwa als Praktikanten im IT-Bereich eingesetzt. Anders als auf Bundes- oder Landesebene erlebe man die Flüchtlinge in den Kommunen als Menschen, so Herrmann.

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl verteidigt die Initiative des Bürgermeisters von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU), gegen die Schelte aus der Öffentlichkeit. Schwäbisch Gmünd habe die einzige legale Möglichkeit genutzt, Asylbewerbern eine Chance zur Integration zu geben (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...