Politik

Syrien-Krieg: Israel verteilt Gasmasken an die Bevölkerung

Die Verteilungszentren für Gasmasken in Israel sind völlig überfordert. Tausende Menschen wollen sich und ihre Familie mit Gasmasken ausstatten. Die israelische Bevölkerung fürchtet den Einsatz chemischer Waffen gegen Israel, wenn es zu einem Militärschlag in Syrien kommt.
28.08.2013 16:02
Lesezeit: 1 min

Angesichts des drohenden Kriegs gegen Syrien ist vor allem in Israel die Unsicherheit der Bevölkerung groß. Seit 1990 können sich israelische Bürger eigene Gasmasken an dafür vorgesehenen Ausgabestellen holen. Doch diese Anlaufstellen werden derzeit überlaufen. Sogar auf die nationale Telefon-Hotline für die Verteilung von Gasmasken wird in den israelischen Medien derzeit verwiesen, so groß ist die Sorge. Die Wartezeiten bei der Telefonhotline liegen derzeit bei 40 Minuten.

Ausgabestellen wie Postämter und die Verteilungszentren der Israel Defense Forces (IDF) waren am Mittwoch von tausenden israelischen Bürgern fast überrannt worden. Die Bürger fürchten einen Vergeltungsschlag auf Israel, sollten die USA oder Großbritannien in Syrien eingreifen. Mehrere Stunden Wartezeit oder mehrere Stunden Fahrt müssen die israelischen Bürger in Kauf nehmen, um noch Gasmasken zu ergattern. „Es ist verrückt, was gerade passiert“, zitiert die Times of Israel einen Bürger in einem Verteilungszentrum in Haifa. „Es ist reines Chaos hier. Sie versetzen die Menschen in Panik, es gibt nur ein Zentrum im gesamten Norden des Landes.“

Die Sorge ist nicht unbegründete. Der iranische Parlamentssprecher Ali Laridschani sagte, der Militärschlag des Westens würde eine „regionales Chaos“ verursachen. Und außerdem sollten sich die USA dann auch Sorgen um ihre „illegitimes Kind (Israel) machen“, zitiert The Globe and the Mail Laridschani.

Netanyahu versucht indes, die eigene Bevölkerung zu beruhigen. „Es gibt keinen Grund, unsere Routine zu ändern“, sagte er in einer Erklärung nach einem Treffen mit dem Sicherheitskabinett. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, so Netanyahu weiter.

Unterdessen hatte Großbritanniens Premier Cameron angekündigt, noch am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat eine entsprechende Resolution vorzulegen. So will Cameron noch einmal versuchen, über die UN einen Angriff zu starten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...