Lesezeit: 1 min
16.09.2013 01:23
Karl Schiewerling (CDU/CSU) ist Bundestagsabgeordneter. Er ist Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie im Vermittlungsausschuss. Des Weiteren ist er stellvertretendes Mitglied im Petitionsausschuss, im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Unterausschuss „Bürgerschaftliches Engagement“.
Karl Schiewerling (CDU/CSU)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. In einigen Bereichen brauchen wir mehr Europa, mehr Zusammenarbeit und mehr Kompetenzen für Europa. Ich denke da an den Kampf gegen Steuerflucht und Steueroasen, an die Regulierung der Finanzmärkte, an die Einführung einer Börsentransaktionssteuer oder an hohe und einheitliche Sozial- und Umweltstandards.

Gleichzeitig muss Brüssel in anderen Politikbereichen Maß halten. Die Europäische

Union darf nicht zu einer riesigen bürokratischen Regelungsmaschine werden. Regionale und länderspezifische Besonderheiten müssen besser berücksichtigt werden.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Nein, eine gemeinsame Schuldenhaftung lehne ich kategorisch ab. Ich bin gegen Euro- Bonds. Jedes Land ist für seine Schulden verantwortlich und haftet daher selbst. Ich stehe zur Rettung des Euros und zu den Beschlüssen der Schutzschirme und Sanierungsmaßnahmen EFSM, EFSF und ESM, fordere aber gleichzeitig von den Krisenstaaten weitere Fortschritte bei der Sanierung ihrer Staatsfinanzen und bei der Umsetzung der Strukturreformen. Der Grundsatz „keine Leistung ohne Gegenleistung“ muss weiterhin das Leitprinzip der Eurorettungspolitik bleiben.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Die Steuerzahler haben selbstverständlich ein Recht darauf, dass mit ihren Steuergeldern verantwortungsbewusst und vernünftig umgegangen wird. Die Haushaltsregelungen schreiben dies vor. Wer als Politiker seine Amtspflichten fahrlässig verletzt, sollte bestraft werden, wie dies die jetzige Rechtslage auch bereits vorsieht. Eine Verschärfung der Regelungen halte ich für problematisch, da es unmöglich ist, „Verschwendung“ zu definieren. Wer will entscheiden, ob und wann Steuergelder verschwendet worden sind?


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wohnkostenfalle: Warum Millionen mehr Menschen in Deutschland arm sind
16.12.2024

Als arm gelten Menschen, die monatlich weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung haben. Das Medianeinkommen ist das...

DWN
Politik
Politik Aserbaidschan-Affäre: Ex-Abgeordnete müssen ab Januar vor Gericht
16.12.2024

Entscheidungen in einem Gremium des Europarats beeinflussen: Dazu soll Aserbaidschans Regierung auf Bestechung von Parlamentariern gesetzt...

DWN
Politik
Politik Sein Friedensappell stört: Moskau poltert gegen deutschen Botschafter
16.12.2024

Kein einfacher Job in Zeiten von Krieg und Lügen: Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff sollte in Moskau bella figura als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Rückkehr von Donald Trump: Wie Europa profitieren kann
16.12.2024

Die amerikanischen Wähler haben beschlossen, dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump eine zweite Chance zu geben. Die übrige Welt muss...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Exporte brechen ein: Strukturkrise statt Flaute
15.12.2024

Deutlicher Dämpfer für Deutschlands Exporteure: Im Oktober sank die Menge der ins Ausland gelieferten Waren erheblich. Laut Angaben des...

DWN
Panorama
Panorama Jubiläum: Erst das große Ampel-Aus - und jetzt die 100-Jahr-Feier der allerersten Ampel in Berlin
15.12.2024

Gerade ist der Begriff "Ampel-Aus" zum (Un)-Wort des Jahres gewählt und ordentlich abgefeiert worden dafür - als Akt der politischen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trump-Sieg 2024: So schützen sich deutsche Unternehmen vor neuen Risiken
15.12.2024

Welche Folgen hat die Wahl Donald Trumps für die deutsche Wirtschaft? Der Ausgang der US-Wahlen könnte Deutschland hart treffen – vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Teure Direktflüge: Warum Low-Cost-Reisen selten und kostspielig sind
15.12.2024

Deutsche Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mit einem Direktflug in den Urlaub aufbrechen wollen. In der regelmäßigen...