Politik

Arbeitslosigkeit in Frankreich auf Rekord-Hoch

Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist mit 10,9 Prozent so hoch wie seit 1997 nicht mehr. Nachdem Hollande 85.000 Jugendlichen mit Staatsgeld einen Job verschafft hat, ist die Jugendarbeitslosigkeit leicht gesunken. Bei den über 50-Jährigen sind so viele ohne Arbeit wie niemals zuvor.
05.12.2013 14:53
Lesezeit: 1 min

Die Wirtschaftsflaute hat die Arbeitslosigkeit in Frankreich auf den höchsten Stand seit 16 Jahren getrieben. Im dritten Quartal lag die Quote bei 10,9 Prozent, wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Sie ist damit nicht mehr weit von ihrem Negativrekord von 11,2 Prozent aus dem Jahr 1997 entfernt. Im Frühjahr waren es noch 10,8 Prozent.

Werden die französischen Überseegebiete wie Polynesien und Neukaledonien nicht mitgezählt, liegt die Arbeitslosenquote bei 10,5 Prozent.

Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone steckt in einer Krise. Das BIP fiel in den Sommermonaten um 0,1 Prozent. Die EU-Kommission geht davon aus, dass es 2014 mit 0,9 Prozent nur etwa halb so stark wachsen soll wie in Deutschland.

Im Oktober war die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Frankreich leicht gefallen. Präsident Francois Hollande sah darin einen Beleg dafür, dass die Arbeitslosigkeit nun wieder abnehmen werde. „Die Umkehr der Arbeitslosenkurve hat begonnen“, zitiert das WSJ den Sozialisten.

Verschiedene Umfragen zeigen auch, dass Hollande so unbeliebt ist wie nie zuvor, auch wegen seiner massiven Steuererhöhungen. In der Bretagne brachten die „Rotmützen“ am vergangenen Wochenende 40.000 Menschen gegen die geplante Ökosteuer auf die Straße. Zudem blockierten tausende LKW-Fahrer wichtige Verkehrsknotenpunkte im ganzen Land (mehr hier).

Die Rekord-Arbeitslosigkeit könnte Hollandes Popularität noch weiter vermindern. Den Sozialisten drohen daher Verluste bei den Europa- und den lokalen Wahlen im kommenden Frühjahr.

Die Jugendarbeitslosigkeit lag im dritten Quartal bei 25,4 Prozent. Das ist europäischer Schnitt, aber weniger als 26,3 Prozent zum Jahresbeginn. Dies liegt auch daran, dass die französische Regierung 85.000 Jobs für junge Leute finanziert hat. Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen stieg auf 8,2 Prozent. Das ist so viel wie niemals zuvor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...