Der Nachfolger von Peter Löscher als Siemens-Chef steht fest: Joe Kaeser will den Konzern nun aus der Krise führen. Siemens sei kein Sanierungsfall: „Wir haben uns zuletzt aber zu viel mit uns selbst beschäftigt und etwas die Ertragsdynamik gegenüber dem Wettbewerb verloren“, sagte Kaeser.
Nachdem die Gewinnprognose für Siemens im laufenden Jahr bereits das zweite Mal korrigiert werden musste (hier), kam das Ende für Peter Löscher. Der Aufsichtsrat feuerte „Pete Delete“, wie Löscher im Siemens-Slang genannt wurde. Nach einem kurzen Kampf resignierte Löscher und sagte, eine vertrauensvolle Basis sei seine Arbeit sei danach „nicht mehr gegeben“.
Die Probleme des größten deutschen Technologiekonzerns sind damit aber noch nicht gelöst: Siemens ist ein Spielball von Finanzinteressen und eitlen Managern geworden. Wenn sich das nicht ändert, wird der Konzern in Zukunft kaum noch auf die Beine kommen (mehr zu den Ausmaßen der Probleme bei Siemens hier).
Besonders der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme ist nach dem Rauswurf von Löscher angeschlagen. Aber auch seine Widersacher, Allianz-Chef Michael Diekmann und Ex-Deutsche Chef Joe Ackermann, haben Schrammen abgekommen - nicht zuletzt, weil sie außer Taktieren keine Lösungen für Siemens präsentieren konnte.
Der Beweis für die prekäre Lage: Im zweiten Quartal ist der Gewinn der fortgeführten Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zurückgegangen, gab der Konzern in einer Pressemitteilung bekannt.