Bei einer Demonstration in Darmstadt gegen die Überwachung durch die US-Geheimdienste ließen Bürger eine Minidrohne in die Luft steigen. Damit lösten sie einen größeren Polizeieinsatz aus, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde.
Am Samstag kamen etwa ein Dutzend Menschen zu einem Protestspaziergang gegen den US-Geheimdienst NSA zum Dagger-Complex, einem Darmstädter Stützpunkt militärischer US-Nachrichtendienste. Auch das NSA soll auf dem Gelände aktiv sein.
Nachdem ein Teilnehmer des Protestspaziergangs eine Minidrohne gestartet hatte, wurde ein größerer Polizeieinsatz ausgelöst. Zur Aufklärung war auch ein Hubschrauber im Einsatz, sagte René Bowitz vom Polizeipräsidium Südhessen zu hr-online.
Die Drohne ist laut ihrem Besitzer Bernhard Kern, Sprecher der Piratenpartei Darmstadt, bei maximaler Ausdehnung 30 mal 40 Zentimeter groß. Sie kann Bilder machen, die sie auf einem USB-Stick speichert. „Wir wollen gucken, was auf dem Gelände passiert“, sagte Kern. Er habe die Drohne aber lediglich vor dem Zaun des Militärgeländes fliegen lassen.
Die Polizei, die offenbar von den Amerikanern gerufen worden war, beschlagnahmte die Drohne, da von ihr gehe eine Gefahr ausgehe. „Dabei lag sie zu dem Zeitpunkt in meinem Rucksack“, sagte Kern. Das Aufgebot der Polizei sei größer gewesen als die Zahl der Spaziergänger.
Laut Regierungspräsidium Darmstadt dürfen mit Drohnen keine militärischen Anlagen überflogen werden. Der Polizei sei jedoch ein Fluggerät gemeldet worden, das auch über das Gelände geflogen sei, sagte Polizeisprecher Bowitz. Nun gelte es zu ermitteln, wo es geflogen sei. Die Personalien der Spaziergänger seien aufgenommen worden.