Die niedrigen Zinsen in Deutschland kosten die deutschen Bürger Milliarden. Von einer wirklichen Rendite kann oftmals nicht mehr die Rede sein. Aus diesem Grund haben deutsche Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen ihr Vermögen stärker ins Ausland investiert. Auch die Versicherungen und Investmentfonds gehören zu dieser Gruppe.
So stiegen die Netto-Auslandspositionen 2012 um 173 Milliarden Euro auf 1.233 Milliarden Euro, teilte die Deutsche Bundesbank mit: „Ihr Forderungsbestand gegenüber Gebietsfremden erhöhte sich um über 10 %.“
„In dieser Entwicklung dürfte unter anderem die Suche privater Wirtschaftsakteure nach Rendite zum Ausdruck kommen, die nicht zuletzt Folge des niedrigen Zinsniveaus in Deutschland ist, das ausländische Finanzanlagen vergleichsweise attraktiv erscheinen ließ.“
Unternehmen, Versicherungen und Sparer sind von den niedrigen Zinsen betroffen. Allein die Sparer verlieren in diesem Jahr durch die niedrigen Zinsen real etwa 14 Milliarden Euro und mussten diese Entwicklung bereits 2012 miterleben. Die Versicherungswirtschaft ist ebenfalls geschädigt. Sie ist eigentlich verpflichtet, für ihre Kunden in sichere Produkte zu investieren. Doch hier sind die Zinsen mittlerweile so niedrig, dass die Versicherungen Minus machen. Das Ausland eine deutlich höhere Rendite.
So hatte die Verlagerung der Vermögen von deutschen Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen dann auch den größten Anteil am Anstieg der deutschen Auslandsforderungen insgesamt. Diese Auslandsforderungen, zu denen auch die der deutschen Banken, der Bundesbank und öffentlicher Instituten gehören, stiegen im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf 7036 Milliarden Euro.