Goldman Sachs empfiehlt Besitzern von Aktien der Deutschen Bank, diese zu verkaufen. Goldman begründet diese Entscheidung damit, dass die Deutsche Bank möglicherweise 13 Milliarden Dollar an ihre US-Tochter überweisen muss, berichtet Bloomberg. Diese benötige das Geld, um die neuen Kapitalanforderungen in den USA zu erfüllen.
Der Transfer könnte die Gewinne der Deutschen Bank deutliche schmälern. „Ein solcher Kapitaltransfer innerhalb der Gruppe wäre ein tiefer Einschnitt in die Kapitalisierung der Deutschen Bank außerhalb der USA“, zitiert Bloomberg Analysten von Goldman Sachs. Die Bank könnte daher zu einer Rekapitalisierung gezwungen sein.
Die US-Zentralbank hatte im November vorgeschlagen, auch ausländischen Banken die strengeren Kapitalanforderungen aufzuerlegen, die für US-Banken gelten (mehr hier). Die geplanten Vorschriften verlangen unter anderem einen Liquiditäts-Stresstest. „Die Auswirkungen auf den Profit der Deutschen Bank könnten beträchtlich sein“, so Goldman.
Elke König, die Chefin der deutschen Finanzaufsicht Bafin, kritisierte die Pläne der USA. Es sei eine „einseitige Entscheidung“, zitiert sie Bloomberg. Zudem seien die US-Pläne „ein Schritt zurück“ für die internationale Koordination bei der Bankenregulierung, so König.
Der Kurs der Deutschen Bank liegt am Freitag um 13:30 Uhr unterhalb von 33 Euro. Das ist ein deutliches Minus von 6 Prozent. Goldmans erwartet, dass der Preis in zwölf Monaten bei 37,30 Euro liegen wird.