Politik

Nazi-Schaffner: EU verhöhnt Deutschland in Werbe-Video

Das EU-Parlament stellt in einem Werbe-Video Deutschland an den Pranger. Ein Schaffner kommt in ein Zug-Abteil und spricht Verbote aus. Er redet in allen EU-Sprachversionen Deutsch – die Untertitel sind in den Nationalsprachen. Deutschland wird unterschwellig als Nazi-Land diffamiert. Das Machwerk ist an Infamie nicht zu überbieten.
08.04.2013 02:21
Lesezeit: 2 min

Aktuell:

Helmut Kohl: Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator

Die babylonische Sprachverwirrung in der EU geht jedem Menschen auf den Geist, wenn er auf eine EU-Seite kommt: Da stehen, bevor man einen Text lesen kann, kryptische Buchstaben: BG, CS, DA, DE, EL usw.

Nun hat das EU-Parlament aus der Not eine Tugend gemacht: Auf der Seite des Europa-Parlaments findet sich ein Werbe-Video, das die Rede-Freiheit fördern will (Video am Ende des Artikels).

Zu Beginn des Videos betritt ein Schaffner den Zug und sagt auf Deutsch:

„Guten Morgen, meine Damen und Herren. Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten. Gemäß des Gesetzerlasses Nummer 336b vom 12. Januar 2013 zur Verbesserung der allgemeinen Reisebedingungen halten wir alle Passagiere an, die folgenden Themen ausnahmslos zu vermeiden, bitte nicht anzusprechen oder zu diskutieren: Religion, Einwanderungspolitik, Korruption. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch eine angenehme Reise.“

Das Infame an dem Video: Es gibt nur die deutsche Version. Für alle Nationalsprachen gibt es Untertitel. In dem mit vorwiegend jugendlichen Passagieren besetzten Waggon gibt es Protest, so sagt einer der Passagiere: „Das ist ja eine Situation wie vor 60 Jahren!“ Worauf der deutsche Schaffner sagt: „Nein, das ist übertrieben, jetzt übertreiben Sie wirklich.“

Die Passagiere, die sich aufregen, sprechen Deutsch und eine andere Deutsch mit niederländischem Akzent.

Der Trick bei dem Video: Jeder Franzose, Bulgare, Niederländer usw. liest die Untertitel in seiner Muttersprache und hört gleichzeitig den deutschen Schaffner. Für die besonders Begriffsstutzigen ist die Passage mit der Erinnerung an die 60 Jahre eingebaut.

Am Ende des Videos wird auf Englisch gesagt, dass die Meinungs-Freiheit ein Geschenk der EU sei. Auf Englisch wird gefragt: „What if you were asked to shut up?“

Und schließlich, wieder auf Englisch: „Join the conversation!“

Auch hier gibt es Untertitel, und das entlarvt die EU als Demagogen der übelsten Sorte: Die „guten Nachrichten“ gibt es auf Englisch, die kriminellen auf Deutsch.

Der Eindruck, der hängenbleibt – und wohl auch hängenbleiben soll: Die Deutschen sind die Nazis, die heute in Europa wieder die Meinungsfreiheit unterbinden wollen.

Dieses Machwerk ist von Steuergeldern finanziert. Es werden Vorurteile gegen die Deutschen geschürt, ganz perfide und unterschwellig.

Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Abgeordneten im EU-Parlament, fordert im Spiegel die sofortige Entfernung des Videos aus dem Internet. Reul: „In Zeiten, in denen Deutschland wegen seiner Sparappelle mit Nazisymbolen in Verbindung gebracht wird, ist so eine Werbung unverantwortlich.“

Die EU entlarvt sich mit dieser üblen Diffamierung als eine Veranstaltung von sehr gefährlichen Propagandisten und intellektuellen Hass-Predigern.

Es sei den Betonköpfen gesagt: In Deutschland gibt es, anders als in anderen Ländern, keine rechtradikale Partei. Die NPD liegt sosehr darnieder, dass sie die Insolvenz anmelden muss. Anders als andere Länder hat sich die deutsche Gesellschaft wie keine andere in Europa mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt.

Nach solch einer Agitation sollte Deutschland seine Zahlungen an die EU einfrieren. Und eine Entschuldigung derjenigen verlangen, die von den Nettozahlungen fürstliche Gehälter einstreifen: Martin Schulz (was macht der Mann eigentlich als EU-Parlaments-Präsident, immerhin hat er einen Stab von 80 Mitarbeitern; hat das Video keiner von denen gesehen?), Manuel Barroso und Herman van Rompuy.

Ein kleiner Trost bleibt den Deutschen übrig: Man kann beim dem deutschen Nazi-Schaffner, wenn man genau hinhört, nicht genau sagen, ob der nicht vielleicht ein Österreicher ist. Der Sprach-Färbung nach wäre das denkbar.

Möglicherweise ist das Absicht: Wenn die Manipulation auffliegt, kann man im Notfall versuchen, die mächtigen Deutschen mit der Ausrede zu besänftigen, dass der Nazi ja ein Österreicher ist.

Zur Aufklärung an die geschichtslosen Macher des Films: Hitler war staatenlos, als ihn die Deutschen als neuen Heilsbringer zu entdecken begannen. Er wurde am 25. Februar 1932 vom Freistaat Braunschweig eingebürgert.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Update: Offenbar liest die EU bei den DWN mit. Das Video wurde eilig von allen offiziellen Seiten entfernt. Wir haben die EU um eine Erklärung gebeten (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neue E-Auto-Förderung bei Wahlsieg: Was ist dran an Söders “Auto-Plan”?
26.01.2025

Bei einem Wahlsieg der Union will Bayerns Ministerpräsident eine Kaufprämie für Elektroautos einführen. Doch was wurde mit der letzten...

DWN
Panorama
Panorama "Als ob es gestern wäre": 80 Jahre nach Auschwitz
26.01.2025

Margot Friedländer gehört zu den Letzten, die den Holocaust überlebten und noch darüber berichten können. "Für mich ist es, als ob es...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochzinsanleihen-ETFs: Zinsen von über 5 Prozent - Sind die hohen Renditen das Risiko wert?
26.01.2025

Hochzinsanleihen erzielen deutlich höhere Renditen als Tagesgeld und Co., aber die Kurse der Papiere schwanken auch kräftig. Ist ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Revolution in der Energieversorgung – kann Biokohle unseren Bedarf nachhaltig decken?
26.01.2025

Erfahren Sie, wie Biokohle nicht nur fossile Brennstoffe ersetzen, sondern auch dabei helfen könnte, Wüsten zu begrünen. Alfons Kuhles,...

DWN
Politik
Politik Wahlrechtsreform und ihre Auswirkungen auf die Bundestagswahl
26.01.2025

Die Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition führt zu wichtigen Änderungen für die Bundestagswahl 2025. Während die Grundstruktur der Wahl...

DWN
Politik
Politik Trump-Begnadigung für Kapitol-Attacke-Verurteilte: Wie der Präsident das US-Justizsystem herausfordert
26.01.2025

Donald Trump sorgt mit seiner Begnadigung für alle Straftäter der Kapitol-Attacke für Aufsehen. Viele der Verurteilten sind nun frei,...

DWN
Technologie
Technologie Windkraft Deutschland: Windräder der Schande - tatsächlich?
26.01.2025

Windkraft, insbesondere in den USA und Deutschland, wird von Populisten infrage gestellt. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sagte, eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warntag der Wirtschaft funkt SOS: Unternehmer demonstrieren am 29.01.2025 gegen die deutsche Wirtschaftspolitik
25.01.2025

Kurz vor der Bundestagswahl demonstrieren rund 100 Verbände am „Wirtschafts-Warntag“ kommenden Mittwoch (29.01.2025) vor dem...