Konkrete Wirtschaftsdaten für das erste Quartal will das Bundesfinanzminsterium erst Mitte Mai vorlegen. In seinem Monatsbericht für April heißt es aber spekulativ: „Nach der konjunkturellen Abschwächung zum Ende des vergangenen Jahres dürfte sich die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland im 1. Quartal 2013 wieder stabilisiert haben.“ Einen Beweis für diese grundlegende Hauptaussage wird jedoch nicht geliefert.
Auch über die Entwicklung des Konsumverhaltens wird keine auf konkreten Fakten fundierte Aussage getroffen. Die Konsumtätigkeit sei zwar „robust“, trotzdem „sei vor dem Hintergrund des aktuellen Indikatorenbildes nicht davon auszugehen, dass sich die private Konsumaktivität zu Jahresbeginn deutlich belebt hat.“ Ein Widerspruch in sich. Das Konsumklima gilt jedoch als treibende Kraft für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.
Auch das Geschäftsklima ist alles andere als stabil. Laut einer Umfrage der KfW-Gruppe wird jede zweite Gründungsplanung wegen finanzieller Hürden oder fehlender Perspektive abgebrochen (mehr hier). Auch in Deutschland steigt die Angst vor einer Zwangsabgabe wie nach Vorbild Zyperns. Die SPD hat die Bürger schon aufgerufen, sie sollen alle ihr Geld auf die Bank bringen (hier).
Die deutsche Wirtschaft ist, wie von Wirtschaftsminister Rösler bereits irrtümlich bekanntgegeben, im vierten Quartal 2012 um „0,6 Prozent“ geschrumpft. Für das gesamte Jahr 2013 soll es aber ein Wachstum von 0,4 Prozent geben. Eine optimistische Prognose, auch anhand der Grafik des Finanzministeriums, in der alle Indikatoren einen Abwärtstrend abbilden (siehe Grafik). Man könnte also genau so gut urteilen, dass sich „die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland“ im ersten Quartal nicht erholt haben dürfe.