Investoren blicken skeptisch auf die derzeitigen Entwicklungen am Bond-Markt. Die US-Anleihen verloren in den vergangenen Tagen sehr stark an Wert. Die Rendite die amerikanischen Bonds stiegen entsprechend. Für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sogar zwischenzeitlich mit 2,23 Prozent auf höchsten Stand seit April 2012.
Seit Anfang Mai ist die Rendite für zehnjährige US-Anleihen um 0,6 Prozentpunkte gestiegen – so schnell wie seit Dezember 2010 nicht mehr. An den Anleihen-Märkten kommt es derzeit zu starken Bewegungen. Das Handelsvolumen am Future-Markt ist enorm. Die CME Group, die weltgrößte Derivate-Börse, verbuchte für Futures auf zehnjährige Anleihen mit einem Kontraktvolumen von über 4,21 Millionen einen neuen Rekord. Für Futures auf 5-jährige lag das Volumen bei fast drei Millionen, so der Business Insider.
Ein Ausverkauf hat begonnen. „Wir erwarten, dass sich der Abverkauf sogar fortsetzt“, zitiert Bloomberg MacNeil Curry von der Bank of America Corp. Am japanischen Finanzmarkt konnte dieser Trend vergangene Woche in aller Deutlichkeit beobachtet werden. Hier musste der Futures-Markt vorübergehend sogar ausgesetzt werden (hier). In Europa ist die Lage ähnlich: Nachdem die Rendite für spanische und italienische Anleihen in den vergangenen Monaten gesunken war, zog sie nun deutlich an (mehr hier).
Vor einer solchen Entwicklung am Bond-Markt, der vor allem von der extrem lockeren Geldpolitik der Zentralbanken geprägt ist, warnte die Deutsche Bank bereits Anfang April (hier). Während die einen Investoren und Analysten die Ereignisse als Angleichung des Anleihen-Markt an die tatsächliche, reale Finanz- und Wirtschaftslage von Ländern sehen. Fürchtet ein Großteil jedoch, dass sich der Ausverkauf so stark beschleunigt, dass die Märkte überdrehen. Platzt die von den Zentralbanken ausgelöste Anleihen-Blase werden die stark verschuldeten Staaten sehr bald wieder unter massiven Druck geraten.