Der Preisverfall bei Immobilien hat viele niederländische Haushalte hart getroffen. Ihr Haus ist oft viel weniger wert, als sie den Banken noch schulden. Auch für das kommende Jahr wird ein weiterer Preisrückgang erwartet.
Circa 1,3 Millionen niederländische Haushalte hatten Ende 2012 Hypotheken-Schulden, die höher waren als der Wert ihres Hauses. Ihr Gesamtdefizit betrug 65 Milliarden Euro, oder 10 Prozent aller Hypotheken-Schulden, berichtet die Zentralbank der Niederlande (DNB).
Dieses Problem sei jedoch auf „eine bestimmte Generation von Hausbesitzern“ beschränkt, so die DNB. Die gefährdete Gruppe setze sich vor allem aus Haushalten zusammen, die ihr Haus im Verlauf der letzten zehn Jahre gekauft haben und seitdem wenig abgezahlt oder gespart haben.
Die Schulden der niederländischen Haushalte sind in den letzten Jahren auf knapp 300 Prozent ihrer verfügbaren Einkommen angewachsen. Die Hypotheken-Schulden machen mit knapp den weitaus größten Teil dieser Schulden aus (siehe Grafik). Die Niederländer sind die Europameister im Schuldenmachen (mehr hier).
Die Häuser der Niederländer circa 1,2 Billionen Euro wert. Ihre Hypotheken-Schulden liegen bei insgesamt 700 Milliarden Euro. Somit sind die Häuser insgesamt nur noch etwa 500 Milliarden Euro mehr wert als ihre Hypotheken-Schulden. Bis 2015 erwartet Zentralbank der Niederlande, dass diese Differenz auf 400 Milliarden Euro fällt.
Doch in den Niederlanden sind nicht nur die Immobilien als Altersvorsorge in massive Probleme geraten. Auch das niederländische Rentensystem wackelt. Obwohl die Arbeitnehmer korrekt einzahlten, haben die Regierung und etliche Unternehmen zu wenig eingezahlt. Nun werden die Renten gekürzt (mehr hier).