Politik

Bundesbank auf EZB-Kurs: Geldschwemme muss weiter gehen

Jens Weidmann sieht die deutsche Wirtschaft im Aufwind. Auch im Euro-Raum habe sich die Lage „stabilisiert“. Der Bundesbankpräsident spricht sich jedoch für die Fortsetzung der EZB-Geldschwemme aus. Für den Euro-Raum sei der Ausstieg noch nicht gekommen.
21.07.2013 23:48
Lesezeit: 1 min

Die Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum habe sich nach Ansicht von Bundesbankpräsident Jens Weidmann zuletzt stabilisiert. Er erwarte „eine graduelle weitere Verbesserung im Jahresverlauf", sagte Weidmann am Samstag nach dem Ende der G20-Konferenz in Moskau. Ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik sei aber verfrüht.

Die Ankündigungen der Fed, künftig kein Geld mehr drucken zu wollen, hätten die Kapitalmarktzinsen in Europa in die Höhe getrieben. Die Börsenkurse brachen daraufhin weltweit ein (mehr hier). „Das war nicht die Ankündigung zu bremsen, sondern die Ankündigung, den Fuß etwas vom Gaspedal zu nehmen", sagte Weidmann einem Bericht von Reuters zufolge. Die Geldschwemme der EZB geht also weiter.

Auch die deutsche Wirtschaft befindet Weidmann zufolge im Aufwind. Sie werde „ein kräftiges Plus im Frühjahr verzeichnet haben", Für das laufende Quartal erwartet Weidmann eine moderate Entwicklung, berichtet Reuters.

Damit ist der kritische Kurs der Deutschen Bundesbank zur exzessiven Geldpolitik der EZB dahin. Bereits im Juni hatte Weidmann EZB-Chef Draghi überraschend den Rücken gestärkt (mehr hier). Bislang hatte die Bundesbank immer zum Sparen aufgefordert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die abgestürzten Börsenstars: Was tun, wenn die Raketen landen?
01.05.2025

Die Illusion der Dauer-Rendite zerplatzt – Anleger zwischen politischem Versagen und technologischer Ernüchterung

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wird es in Europa durch Trumps Zölle billiger? Nicht so schnell!
01.05.2025

Während Donald Trump die Stimmung mit protektionistischen Zöllen gegen China anheizt, stellt sich in Europa die Frage: Wird unser Markt...