Politik

Swift: US-Geheimdienste überwachen europäische Bank-Konten

Aus den Snowden-Dokumenten geht hervor, dass die NSA sich in das System zur Abwicklung internationaler Überweisungen gehackt hat. EU-Abgeordnete fordern nun von der Kommission, dass der Datenaustausch mit den USA auf Eis gelegt wird.
10.09.2013 11:18
Lesezeit: 1 min

In der Presse wurde berichtet, dass US-Geheimdienste heimlich das Swift-System angezapft haben, das System für internationale Banküberweisungen. Nun fordert eine Gruppe von EU-Abgeordneten die sofortige Aussetzung des gemeinsamen EU-US-Programms zum Aufspüren von Terrorfinanzierungen (TFTP).

„Wir können die loyale Zusammenarbeit beim Datenaustausch mit den US-Behörden nicht fortsetzen, wenn diese dunklen NSA-Wolken über unseren Köpfen hängen“, zitiert EUobserver den belgischen EU-Abgeordneten Guy Verhofstadt.

Der brasilianische Sender Globo TV hatte berichtet, dass Swift ein Ziel der NSA sei. Belegt wurde dies mit Dokumenten, die der frühere NSA-Agent und Whistle-Blower Edward Snowden öffentlich gemacht hatte.

Auch der deutsche EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht von den Grünen und die holländische Abgeordnete Sophie in t'Veld wollen erreichen, dass die EU-Kommission das TFTP-Programm aussetzt. Das Programm gibt dem US-Finanzministerium Zugang zu den Daten über Überweisungen innerhalb der EU.

„Wenn es konsequent sein will, muss das Europäische Parlament das Abkommen beenden. Dies nicht zu tun, wäre scheinheilig“, so Albrecht.

Das TFTP-Abkommen zwischen EU und USA wurde 2010 geschlossen. Die vom US-Finanzministerium eingeholten Daten sollten strengen Geheimhaltungsregeln unterliegen. Damals sagte EU-Kommissarin Cecilia Malmström: „Die EU wird auch das Recht haben, das Abkommen zu beenden, falls es einen Bruch beim Datenschutz gibt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...