Finanzen

Verizon: Die größte Schuldenlast aller Zeiten

Der US-Telefon-Konzern Verizon gibt Anleihen im Umfang von 49 Milliarden Dollar aus. Das Unternehmen fürchtet offenbar, dass die Zinssätze noch steigen könnten und will den Deal sofort über die Bühne bringen. Noch nie hat ein Unternehmen auf einmal so viele neue Schulden aufgenommen.
12.09.2013 01:23
Lesezeit: 1 min

Das US-Telekommunikations-Unternehmen Verizon macht Schulden in einem bisher nicht dagewesenen Umfang. Es ist bereit, den Investoren hohe Zinsen zu zahlen. Der Apple-Konzern, der vor vier Monaten ebenfalls enorme Schulden aufnahm, konnte damals hohe Zinsen vermeiden.

Verizon könnte Anleihen im Umfang von 49 Milliarden Dollar ausgeben, berichtet Bloomberg. Der Konzern soll dabei deutlich höhere Zinsen bieten als andere Unternehmensanleihen mit vergleichbaren Laufzeiten.

Die 11 Milliarden Dollar zehnjährige Anleihen sollen 2,25 Prozentpunkte mehr einbringen als US-Staatsanleihen. Die 30-jährigen Anleihen im Umfang von 15 Milliarden Dollar sollen sogar 2,65 Prozentpunkte mehr Zinsen erbringen als Staatsanleihen.

„Sie versuchen, die Zinssätze jetzt festzulegen, da sie steigende Zinssätze befürchten“, sagte Dorian Garay von ING Investment Management. Die Zinssätze auf US-Staatsanleihen sind in den letzten Monaten erheblich gestiegen, die zehnjährigen liegen knapp unter 3 Prozent (mehr hier).

Ende April gab Apple zehnjährige Anleihen im Umfang von 5,5 Milliarden Dollar aus – konnte dabei aber hohe Zinsen vermeiden. Denn damals waren die Zinssätze auf Staatsanleihen noch niedrig. Zudem hatte das Unternehmen damals selbst 145 Milliarden Dollar liquide Mittel und keine Schulden. Für zehnjährige Anleihen musste Apple nur einen Aufschlag von 0,75 Prozentpunkten hinnehmen und Zinsen von 2,4 Prozent zusichern.

Verizon hingegen hat schon jetzt 49 Milliarden Dollar Schulden. Und die liquiden Mittel des Unternehmens reichen bei weitem nicht aus, um Verizon Wireless von der Vodafon-Gruppe zu übernehmen. Benötigt werden dazu 130 Milliarden Dollar. Das ist etwa so viel wie der aktuelle Marktwert von Verizon selbst.

Die Übernahme könnte dazu führen, dass Verizon 3,4 Mal so viel Schulden hat wie Geldumlauf. Dies bedeute ein „erhebliches“ finanzielles Risiko, so die Rating-Agentur S&P. Derzeit liegt die Schulden-Quote bei 3.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...