Das US-Telekommunikations-Unternehmen Verizon macht Schulden in einem bisher nicht dagewesenen Umfang. Es ist bereit, den Investoren hohe Zinsen zu zahlen. Der Apple-Konzern, der vor vier Monaten ebenfalls enorme Schulden aufnahm, konnte damals hohe Zinsen vermeiden.
Verizon könnte Anleihen im Umfang von 49 Milliarden Dollar ausgeben, berichtet Bloomberg. Der Konzern soll dabei deutlich höhere Zinsen bieten als andere Unternehmensanleihen mit vergleichbaren Laufzeiten.
Die 11 Milliarden Dollar zehnjährige Anleihen sollen 2,25 Prozentpunkte mehr einbringen als US-Staatsanleihen. Die 30-jährigen Anleihen im Umfang von 15 Milliarden Dollar sollen sogar 2,65 Prozentpunkte mehr Zinsen erbringen als Staatsanleihen.
„Sie versuchen, die Zinssätze jetzt festzulegen, da sie steigende Zinssätze befürchten“, sagte Dorian Garay von ING Investment Management. Die Zinssätze auf US-Staatsanleihen sind in den letzten Monaten erheblich gestiegen, die zehnjährigen liegen knapp unter 3 Prozent (mehr hier).
Ende April gab Apple zehnjährige Anleihen im Umfang von 5,5 Milliarden Dollar aus – konnte dabei aber hohe Zinsen vermeiden. Denn damals waren die Zinssätze auf Staatsanleihen noch niedrig. Zudem hatte das Unternehmen damals selbst 145 Milliarden Dollar liquide Mittel und keine Schulden. Für zehnjährige Anleihen musste Apple nur einen Aufschlag von 0,75 Prozentpunkten hinnehmen und Zinsen von 2,4 Prozent zusichern.
Verizon hingegen hat schon jetzt 49 Milliarden Dollar Schulden. Und die liquiden Mittel des Unternehmens reichen bei weitem nicht aus, um Verizon Wireless von der Vodafon-Gruppe zu übernehmen. Benötigt werden dazu 130 Milliarden Dollar. Das ist etwa so viel wie der aktuelle Marktwert von Verizon selbst.
Die Übernahme könnte dazu führen, dass Verizon 3,4 Mal so viel Schulden hat wie Geldumlauf. Dies bedeute ein „erhebliches“ finanzielles Risiko, so die Rating-Agentur S&P. Derzeit liegt die Schulden-Quote bei 3.