Politik

Aluminium: Deodorant kann Brustkrebs auslösen

Lesezeit: 1 min
12.11.2013 02:18
Viele Unternehmen setzen in Deodorants Aluminium ein. Dadurch soll eine längere Wirksamkeit erreicht werden. Die Aluminiumsalze in Deos sind jedoch nicht unbedenklich. Der Verdacht, dass diese Brustkrebs auslösen können, verhärtet sich.
Aluminium: Deodorant kann Brustkrebs auslösen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Werbung verdeutlicht uns jeden Tag, dass wir ohne Deo eigentlich gar nicht auf die Straße gehen dürfen. Nur mit Deo ist es erträglich, ohne Deo würden wir stinken. Doch was genau in dem Konsumprodukt steckt, dass wir jeden Tag an unsere Haut lassen, ist uns nicht immer gleich klar. Viele Deos enthalten nämlich Aluminium in Form von Aluminiumsalzen. Eine Studie bestärkt den Verdacht, dass es sich dabei um einen krebserregenden Inhaltsstoff handelt.

Aluminumsalze beschädigen Zellen

Genfer Forscher haben in einer Studie nachgewiesen, dass die auch in Deos enthaltenen Aluminiumsalze Brustzellen schädigen. Dafür nahmen die Forscher menschliche Brustzellen und ließen Alumiumchlorid auf die Zellen einwirken. Nach ein paar Wochen bemerkten die Forscher, dass die Zellen beschädigt waren. Das verwendete Aluminiumchlorid war jedoch 1.500 bis 100.000 Mal weniger stark wie das in normalen Deos.

So zeigten die Zellen ein unnatürliches Verhalten, das dem von Zellen mit Krebsbefall in der Anfangsphase ähnelte. Auch Doppelstrangbrüche des Erbguts, die mit der Entstehung von Krebs in Zusammenhang stehen sollen, wurden in erhöhter Anzahl festgestellt. Die Verwendung von Deos auf frisch rasierter Haut lässt sogar noch mehr Aluminium in den Körper eintreten.

Aluminium in Deos ist keine Seltenheit. Erst im Sommer 2013 untersuchte test.de 16 Produkte, die alle Aluminiumsalze aufwiesen. Seit längerer Zeit gibt es Untersuchungen zur Auswirkung von Aluminiumsalzen in Deos auf das Brustkrebsrisiko. 2011 wurde in einer Studie der University of Reading bei Brustkrebspatientinnen eine deutlich höhere Aluminiumkonzentration in der Brustwarzenflüssigkeit festgestellt als bei gesunden Menschen. Bei Untersuchungen der brasilianischen University of Campinas konnten jedoch keine großen Unterschiede in gesundem und an krebserkrankten Brustgewebe festgestellt werden.

Gefährliches Konservierungsmittel

Es ist nicht das erste Mal, dass Deos aufgrund ihrer Inhaltsstoffe in die Kritik geraten. 2004 fand eine britische Studie Rückstände des Konservierungsmittels Paraben in Krebstumoren. Das Konservierungsmittel wird unter anderem bei Kosmetika und Deodorants verwendet. 2009 wies die Deutsche Krebsgesellschaft den Zusammenhang zwischen Paraben und Krebs zurück, warnte aber:

„Die ungenügende Datenlage ist aber Grund genug, die Hypothese weiter zu prüfen und sorgfältig geplante toxikologische, pharmakologische und epidemiologische Studien durchzuführen. Es werden also weitere Studien folgen müssen, um endgültig alle Risiken ausschließen zu können.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...