Deutschland

Tunnel in Leipzig: 225 Millionen Euro Steuergeld für 264 neue Arbeitsplätze

Lesezeit: 1 min
14.12.2013 02:19
Sieben Jahre Bauzeit und Verdoppelung der Kosten auf eine Milliarde Euro: Die EU förderte die vier Kilometer lange Unterführung des City Tunnel Leipzig mit 225 Millionen Euro. Auf 200 Millionen Euro bleibt der Steuerzahler des Freistaats Sachsen sitzen. Heute wird eröffnet, es gibt schöne Bilder für die politisch Verantwortlichen - wie immer nach einer massiven Steuerverschwendung.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Vier Kilometer Tunnel für eine Milliarde Euro. Nach siebenjähriger Bauzeit und einer Explosion der Kosten eröffnet das „Kernstück“ des künftigen S-Bahn-Systems von Leipzig. Gleich sechs neue Linien sollen künftig unter der Innenstadt durchfahren und so den oberirdischen Verkehr entlasten.

Belastet wird hingegen die Landeskasse. Der sächsische Landesrechnungshof kritisiert in einem Gutachten die Mehrkosten, die von Anfang an erkennbar waren:

„Bei der Festsetzung des Ausgangswertes von rd. 572 Mio. € hat die S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH dem Grunde nach bekannte kostenrelevante Sachverhalte nicht in Ansatz gebracht. Dazu gehören Risiken, übliche Sicherheitsmargen und zu niedrig angesetzte Kostenpauschalen, wie bspw. für Planungsleistungen. Der Freistaat Sachsen als Gesellschafter der S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH hätte auf die Einrechnung dieser Faktoren in den Ausgangswert hinwirken müssen. (…)

Der Freistaat Sachsen muss den größten Anteil an den Mehrkosten tragen. Dies resultiert aus dem für den Freistaat Sachsen unvorteilhaften Vertragswerk.“

Verantwortlich für die Schlamperei auf Kosten der Steuerzahler seien die Deutsche Bahn und die damalige CDU-Alleinregierung des Freistaates, so die grüne verkehrspolitische Fraktionssprecherin Eva Jähnigen im Spiegel. Mit dem Geld hätte das gesamte sächsische Bahnnetz ertüchtigen können.

Fast ein Viertel der Gesamtkosten (225 Millionen Euro) stammt aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Das bringe der Region 264 neue Arbeitsplätze so die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Maßnahmen führen zur Ausrottung eines Grippe-Stamms: Umstellung auf Dreifach-Impfstoff
23.11.2024

Die Grippeschutzimpfung hat sich für die aktuelle Saison verändert: Statt eines Vierfach-Impfstoffs wird nun ein Dreifach-Impfstoff...

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung vor Engpässen: DRV fordert Maßnahmen zur Stabilisierung
23.11.2024

Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einer möglichen Finanzierungslücke bis 2027. Trotz stabiler Einnahmen erfordert die Rentenkasse...

DWN
Politik
Politik Streit ums liebe Geld: UN-Klimagipfel geht in die Verlängerung
22.11.2024

Milliarden für den Klimaschutz – doch wie weit sind die Staaten wirklich bereit zu gehen? Auf der UN-Klimakonferenz in Baku entbrannte...

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...