Politik

Apple verursacht gigantischen Umwelt-Skandal in China

Die Fabrik eines Apple-Zulieferers hat einen Fluss massiv verunreinigt. Das Wasser ist verseucht, die Fische sind tot. Nun versucht der Zulieferer, den Vorfall als ein Versehen seiner Mitarbeiter zu entschuldigen. Doch die Verschmutzung wird vom Management bewusst in Kauf genommen.
22.02.2013 23:56
Lesezeit: 1 min

Gegen einen Apple-Zulieferer, der Gehäuse für das iPad herstellt, wird wegen der Verschmutzung eines Flusses ermittelt. Nachdem das Unternehmen Abfälle in einen Fluss bei Shanghai entsorgt hatte, färbte sich dieser milchweiß, weshalb ihn die Einheimischen den „Milchfluss“ nennen. Die Fische wurden getötet, und das Wasser konnte nicht mehr zur Bewässerung verwendet werden.

Seit die Fabrik vor zwei Jahren eröffnet wurde, ist der Fluss immer wieder verschmutzt worden, doch erst jetzt handeln die lokalen Behörden. „Früher aßen wir die Fische und Krebstiere aus dem Fluss, doch jetzt gibt es gar keine Fische mehr“, zitiert die FT einen Einheimischen. Und wenn das Wasser von den Abfällen weiß gefärbt wird, dann könne man es nicht einmal zur Bewässerung verwenden.

Trotz aller Versprechen von Apple ist es dem US-Unternehmen bisher nicht gelungen, die Umweltprobleme bei seinen Zulieferern in den Griff zu bekommen. Diesmal ist der Apple-Zulieferer Casetek der Übeltäter, der auch Hewlett-Packard und Asus zu seinen Kunden zählt. Casetek sagt, die Arbeiter hätten die Fabrik gesäubert und „das benutzte Wasser unsachgemäß entsorgt“, zitiert die FT das Unternehmen. „Die Mitarbeiter haben einen Fehler gemacht“, sagt Casetek.

Doch Liu Fengqiang von der lokalen Umweltbehörde zweifelt an der Erklärung des Unternehmens. Das verunreinigte Wasser sei nicht bei der Reinigung, sondern vielmehr bei verschiedenen Produktionsprozessen in der Fabrik entstanden, zitiert ihn die FT. Zudem habe man in der Fabrik weitere Verstöße gegen Umweltauflagen entdeckt. „Es handelt sich um ein Problem im Management“, und wenn das Unternehmen nicht einlenke, werde es „äußerst harte Strafen“ geben, sagte Liu.

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