Finanzen

Geldschwemme: Japaner kaufen spanische Staatsanleihen

Lesezeit: 1 min
22.04.2013 23:57
Die Geldschwemme der Bank of Japan macht den japanischen Investoren Sorgen. Nun wollen die Japaner ihr Geld ín europäischen Staatanleihen anlegen. Insbesondere die Krisen-Staaten bieten attraktive Zinsen.
Geldschwemme: Japaner kaufen spanische Staatsanleihen

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Anfang April hatte die Bank of Japan angekündigt, massiv Geld in den Markt zu pumpen. Ziel sei der Kampf gegen die seit Jahrzehnten andauernde Deflation. Dies hat jedoch massive Auswirkungen auf die Rentabilität der japanischen Anleihen. Vor allem Versicherer und Banken hatten in der Vergangenheit große Anteile der Bonds gekauft. Der Blick auf europäische Anleihen ist nun attraktiver geworden. Die EU versucht weiter, mit den unterschiedlichsten Mitteln die Krise in den Griff zu bekommen und Anleihen aus Frankreich, aber auch Spanien und Portugal werfen deutlich mehr Gewinn ab als japanische.

Am Montag haben nun zwei der größten japanischen Versicherer angekündigt, ihre Käufe ausländischer Bonds zu erhöhen und ihr Engagement am inländischen Anleihenmarkt zu reduzieren bzw. stabil zu halten, berichtete das WSJ. Bereits Anfang April gab es erste Anzeichen für ein steigendes Interesse an europäischen Anleihen. „Wir haben kürzlich einen großen Fluss an japanischen Investitionen in Europa erlebt“, sagte Demetrio Salorio von der Société Générale der Businessweek. Vor allem in französische Bonds wurde damals investiert. Kurz darauf fielen die Zinssätze für französische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit auf 1,71 Prozent. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Lage des Landes ein sehr niedriger Stand.

Ähnliches zeigt sich nun derzeit auch bei den zehnjährigen, spanischen Anleihen. Hier sank die Rendite in den vergangenen Tagen auf 4,5 Prozent, den tiefsten Stand seit November 2010. Rezession, politische Unsicherheit und das immense Defizit des Landes lassen eigentlich höhere Refinanzierungskosten für das Land erwarten.

Bereits Anfang 2011 gab es einen ähnlich großen Zulauf von Investoren in spanische Anleihen, was die Zinskosten für das Land senkte – trotz der schlechten wirtschaftlichen Daten der EU. Die Zuversicht und die Risikobereitschaft der Investoren war jedoch nicht getrübt. Etwa ein Jahr später allerdings zeigte sich die Wirkungslosigkeit der politischen Schritte in der EU und die Rendite für Spanien stieg wieder deutlich (siehe Grafik).



Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...