Politik

Automobil-Zulieferer vor dramatischem Wandel: Flexible Jobs werden die Regel

Während die Auto-Hersteller in Europa Überkapazitäten aufweisen, haben die Zulieferer die Marktbereinigung schon hinter sich. Auf den zunehmenden Konkurrenz-Druck reagieren die Unternehmen damit, dass eine dauerhafte Vollzeit-Beschäftigung für die Arbeiter nicht mehr die Regel darstellt.
31.01.2013 02:02
Lesezeit: 1 min

Die Verkaufszahlen für Autos und Nutzfahrzeuge in Europa sind massiv eingebrochen (mehr hier), und die großen Hersteller müssen ihre Produktion in Europa entsprechend zurückfahren. Von diesem Rückgang sind auch die Zulieferer betroffen. Sie sind allerdings deutlich besser auf die Rezession vorbereitet als die großen Auto-Hersteller.

Auch in den Jahren 2008 bis 2009 war die Nachfrage über Nacht eingebrochen, was bei den Zulieferern viele Insolvenzen und Entlassungen zur Folge hatte. Doch diese Marktbereinigung kommt der Branche nun zugute. „Wir sehen bei den Zulieferern nicht die Überkapazitäten, von denen die Auto-Hersteller betroffen sind, da diese Kapazitäten 2008 bis 2009 angepasst wurden“, zitiert die FT den Bosch-Manager Bernd Bohr.

Die europäischen Auto-Zulieferer beschäftigen 5 Millionen Menschen. Viele Unternehmen haben die Massenproduktion zurückgefahren und konzentrieren sich auf anspruchsvollere Technologien wie Sicherheit, Treibstoff-Effizienz und Informationssysteme, so die FT. Auch orientieren sie sich zunehmend international. Denn anders als in Europa wachsen die Autoverkäufe weltweit. Große Zulieferer wie Bosch und Continental haben ihre Produktion in den USA, China und Korea ausgebaut, um die Nachfrage dort zu bedienen.

Trotz ihrer im Vergleich zu den Auto-Herstellern guten Lage müssen die Zulieferer ihre Kosten fest im Griff behalten. Bosch will seine Fixkosten auf den Prüfstein legen und seine Ausgaben einschränken, zitiert die FT das Unternehmen. Es hat bereits die Arbeitszeiten hunderter Arbeiter gekürzt. Auf diese Weise kann Bosch der schwächeren Nachfrage nach seinen Diesel-Systemen in Südeuropa begegnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...