Politik

Spaniens Premier wackelt: Opposition fordert sofortigen Rücktritt

Lesezeit: 1 min
15.07.2013 10:55
Die spanische Opposition hat Rajoys sofortigen Rücktritt gefordert. Der spanische Premier gerät bei der Parteispenden-Affäre um den ehemaligen Schatzmeister Barcenas immer stärker ins Visier. Nicht nur, dass Rajoy selbst illegale Gelder erhalten haben soll. Er sicherte dem ehemaligen Schatzmeister sogar weiterhin hinter verschlossenen Türen Unterstützung zu.
Spaniens Premier wackelt: Opposition fordert sofortigen Rücktritt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Spanien  

Spaniens Premier Rajoy gerät immer mehr unter Druck. Der Skandal um den ehemaligen Schatzmeister könnte ihm zum Verhängnis werden. Die sich in der Oppositionsrolle befindlichen Sozialisten forderten am Sonntag nach einer Sondersitzung Rajoys sofortigen Rücktritt. Zuvor kam heraus, dass Rajoy Barcenas auch weiter Hilfe zusagte, selbst nachdem herauskam, dass der ehemalige Schatzmeister Millionen am Fiskus vorbei geschafft hatte.

Bei einer Pressekonferenz sprach Oppositionsführer Alfredo Pérez Rubalcaba von einer „unerträglichen politischen Situation“, in der sich das Land gerade befindet. Die Partei forderte den sofortigen Rücktritt Rajoys, ein anderer aus der Regierung solle seinen Posten übernehmen. „Wenn dies nicht geschieht, werden wir eine andere Lösung suchen“, zitiert El Pais Rubalcaba. Zuvor hatte bereits die andere Oppositionspartei, die Vereinigte Linke Koalition (IU), Neuwahlen verlangt.

Es wird immer deutlicher, dass Rajoy nicht bloß Zuschauer bei den Spenden- und Steuerhinterziehungs-Vorgängen seiner Partei war. Der Premier soll selbst über zehn Jahre nicht gemeldete Zahlungen empfangen haben (hier). Und am Wochenende veröffentlichte die spanische Zeitung El Mundo SMS, die zeigen, dass Rajoy noch im März persönlichen Kontakt zum mittlerweile verhafteten Barcenas pflegte. Der ehemalige Schatzmeister von Rajoys Partei soll Millionen auf einem Schweizer Konto gebunkert haben und belastet mit seinen Aussagen neuerdings regelmäßig die Regierungspartei.

Noch Ende Januar sagte Rajoy mit bezug auf Barcenas, er könne sich gar nicht mehr erinnern, wann er zuletzt „mit diesem Individuum gesprochen habe“. Doch wie die Dokumente von El Mundo zeigen, schrieb Rajoy im Februar, drei Monate nach den Wahlen, an Barcenas: „Luis, das ist nicht wahr. Warum willst du Ärger machen. Das ist keine einfache Situation. Es dürfen keine Fehler gemacht werden. Bleib gelassen.“ Und nur drei Tage später schrieb der spanische Premier erneut: „Luis, nichts ist einfach, aber wir werden tun, was wir können. Kopf hoch."


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Russland: Ölkatastrophe könnte 200.000 Tonnen Boden verseuchen
23.12.2024

Zwei Tanker sind vor mehr als einer Woche im Schwarzen Meer verunglückt, seither läuft Öl aus. Die Folgen für die Umwelt zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EU: 13,5 Milliarden Euro für Deutschland
23.12.2024

Mehr saubere Energie und Digitalisierung: Deutschland erhält 13,5 Milliarden Euro aus Brüssel – und weitere Finanzhilfen könnten...

DWN
Panorama
Panorama Privater Gebrauchtwagenmarkt: Diese Vorteile bieten Privatkäufe für Käufer und Verkäufer
23.12.2024

In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Internetportals AutoScout24 den Privatmarkt für Gebrauchtwagen untersucht. Laut einer...

DWN
Politik
Politik Steuerverschwendung: Regierung verschleudert massiv Steuergelder auch ans Ausland - ohne jede Prüfung
23.12.2024

Angeblich muss die Politik künftig unbegrenzt Schulden machen, weil der Staat zu wenig Geld hat: Doch Deutschland hat kein...

DWN
Politik
Politik Trump will Panama-Kanal und Grönland
23.12.2024

Trump zeigt sich auf dem AmericaFest kampfbereit. In einer Rede voller provokanter Forderungen greift er zentrale Themen seiner kommenden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrien retten: Hubertus Heils Strategien gegen Konjunkturkrise und Arbeitsplatzverlust
23.12.2024

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht in der aktuellen Konjunkturkrise eine massive Gefahr für die industrielle Basis...

DWN
Panorama
Panorama Überraschender Kulturwandel: Liebe zum Bargeld schwindet immer mehr
23.12.2024

Es gleicht einem Erdbeben. Aber auch die Deutschen scheinen die Vorzüge von Plastikkarten beim Zahlen und einlaufen zu schätzen. das...

DWN
Finanzen
Finanzen Antizyklisches Investieren: Lässt sich damit der Markt schlagen?
23.12.2024

Wer antizyklisch investiert, macht das Gegenteil dessen, was die meisten Anleger tun. Ist dabei eine höhere Rendite zu erwarten als bei...