Bei einem erneuten Bombenanschlag auf einen Linienbus in der südrussischen Stadt Wolgograd sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Wie die Sicherheitsbehörden am Montag mitteilten, wurden bei der Explosion zudem 23 weitere Menschen verletzt.
Die Ermittler gehen von einem Attentat aus. Erst am Sonntag waren bei einem Selbstmordanschlag auf den Hauptbahnhof der Stadt mindestens 17 Menschen getötet worden (mehr hier). Wolgograd liegt in der Nähe der Nordkaukasus-Region und rund 700 Kilometer von Sotschi entfernt, wo im Februar die Olympischen Winterspiele stattfinden. Islamistische Rebellen hatten im Sommer gedroht, das Sportereignis mit allen Mitteln verhindern zu wollen.
Fernsehbilder zeigen die Überreste des Oberleitungsbusses. Die Wucht der Detonation hatte sein Dach weggerissen und Trümmer über die ganze Straße verstreut. Zu beiden Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Sie ähnelten aber einem Anschlag im Oktober. Damals hatte sich eine Selbstmordattentäterin aus der russischen Region Dagestan in einem Linienbus in Wolgograd - dem früheren Stalingrad - in die Luft gesprengt und sechs Menschen mit in den Tod gerissen.
Am Freitag war in der Stadt Pjatigorsk - knapp 300 Kilometer von Sotschi entfernt - eine Autobombe detoniert. Dabei wurden drei Menschen getötet. In den Kaukasus-Provinzen, zu denen auch Tschetschenien gehört, kämpfen Extremisten für einen islamistischen Staat.
Die Anschläge schüren auch Sicherheitsbedenken vor den Olympischen Spielen. Präsident Wladimir Putin hatte der Staatengemeinschaft umfangreiche Sicherheitszusagen für die Wettkämpfe in Sotschi gegeben, die als sein Prestige-Projekt gelten. Putin ordnete am Sonntag umgehend schärfere Sicherheitsvorkehrungen an.