In Island haben die Gegner eines EU-Beitritts des Landes Auftrieb. Laut einer Umfrage von Market and media research sagen inzwischen 63,3 Prozent der Isländer, dass sie einen Beitritt zur EU ablehnen. Im Januar lag die Ablehnung noch bei 62,7 Prozent. Die Quote der Befürworter eines EU-Beitritts sank von 25,0 auf 24,2 Prozent.
Die isländische Regierung hat den Beitritt zur EU bereits 2009 beantragt. Doch der Prozess zieht sich hin und wurde im Januar von der isländischen Regierung verlangsamt. Eine Einigung über den Beitritt wurde verschoben, zunächst werden in Island im April die Parlamentswahlen abgehalten.
Finanzministerin Katrin Juliusdottir gehört zu dem Viertel der Isländer, die einen EU-Beitritt ihres Landes befürworten. „Wir müssen Mitglied werden“, sagte sie dem WSJ. Die Diskussion darüber nannte sie „die heißeste politische Debatte“. Ein Referendum könne im Herbst 2014 abgehalten werden.
Auch die Einführung des Euro will die Finanzministerin erreichen. Denn die Isländische Krone abzuschaffen, wäre gut für Haushalte und Unternehmen. Island sei zu klein, um eine eigene Währung zu haben. „Wir brauchen eine stabile Währung und es gibt nur einen Weg und das ist der Euro“, sagte Juliusdottir.
Doch in einem wesentlichen Punkt tickt Island anders als die Eurozone. Ende Januar forderte Präsident Olafur Ragnar Grimson: „Lasst die Banken pleitegehen“ (mehr hier).