Der Tod eines Demonstranten in der südöstlichen Provinz Diyarbakir hat die Behörden in Istanbul erneut in Alarmbereitschaft versetzt. Derzeit ist auf dem Taksim-Platz erneut verstärkte Polizeipräsenz zu beobachten. Für den Abend werden erneut Proteste erwartet.
Die BDP hatte für Samstagabend zu einer Kundgebung vor dem Galatasaray Gymnasium aufgerufen, um gegen den Einsatz des Militärs bei der Demonstration in Diyarbakir zu protestieren. Von dort aus lief die Gruppe zum Taksim-Platz und setzte den Protest fort. Die Partei fordert eine schnelle Aufklärung der Vorgänge vom Freitag. „Sollte die AKP-Regierung nicht in diese Provokation verstrickt sein, muss sie den Befehlshaber des Gendarmerie-Postens und die dortigen Soldaten von ihrer position entbinden und alles Nötige tun“, zitiert die Aksam die BDP-Abgeordnete Sebahat Tuncel. Auch in Izmir und Antalya gingen hunderte Demonstranten auf die Straße. In Ankara und Istanbul setzt die Polizei erneut Tränengas und Gummigeschosse ein.
Am Freitag war ein 18-Jähriger bei einer Demonstration gegen den Bau einer Polizeistation in Diyarbakir im Südosten der Türkei ums Leben gekommen. Während die Behörden davon sprechen, dass Steine und Molotowcocktails geworfen worden seien und das Militär Warnschüsse abgefeuert hätte, sagt die BDP, dass gezielt in die Menge geschossen worden sei.