Finanzen

Amerikaner fordern: EZB soll Deutschland Inflation schmackhaft machen

Die Federal Reserve gibt der EZB eine klare Richtung vor: Es müssten unbegrenzt Staatsanleihen gekauft werden, bis die Wirtschaft wieder wächst. Die Inflation, die dadurch entstehen würde, müsste man der deutschen Öffentlichkeit nur richtig erklären.
03.08.2013 03:13
Lesezeit: 1 min

Ein aktueller Bericht der Federal Reserve legt offen, dass die EZB aufgrund institutioneller Probleme handlungsunfähig ist. Zudem unterliege sie dem Irrtum, übermäßige Schulden wären der Grund für die Eurokrise, so die US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

Robert Hetzel, ein hochrangiger Ökonom der US-Zentralbank, schreibt in seinem Bericht über die Geldpolitik der EZB.

Der EZB fehlt eine zusammenhängende Strategie zur Schaffung der Geldbasis, die notwendig ist, um die Geldschöpfung sicherzustellen, die für eine wachsende Wirtschaft notwendig ist. (…) Die EZB kann und sollte den Übernacht-Zinssatz negativ machen.“

Zudem müsse die EZB den „Widerstand gegen das Gelddrucken überwinden“:

„[Die EZB] sollte Bündel von Staatsschulden kaufen, mit Gewichtungen relativ zu den BIPs der Regierungen. (…) Die EZB sollte Bündel von Staatsanleihen kaufen, in welchem Umfang dies auch immer nötig ist, um ein starkes nominales Nachfragewachstum zu schaffen. Sie kann das nominale BIP-Wachstum als Ziel und [die Geldmenge] M1 als Indikator verwenden.“

Diese extremen Maßnahmen hätten Nebeneffekte. Im Bericht heißt es:

„Die EZB muss deutlich machen, dass die Überschuss-Länder über einen langen Zeitraum eine Inflation oberhalb von 2 Prozent haben werden. Sie wird der deutschen Öffentlichkeit erklären müssen, dass eine solche Inflation kein Zeichen für einen Mangel an Disziplin ist.

Die Fed empfiehlt der EZB im Wesentlichen das Vorgehen in den USA. Dort werden monatlich 85 Milliarden Dollar gedruckt, mit denen die Federal Reserve US-Staatsanleihen kauft (hier). Doch auch in den USA zeigt dieses Rezept kaum Erfolge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft: Welche Unternehmen Deutschlands Wachstum und Wohlstand produzieren
15.05.2025

Analyse des McKinsey Global Institute (MGI) zeigt: Statt Effizienzsteigerung in der Breite treiben nur wenige deutsche Unternehmen den...

DWN
Panorama
Panorama Mutterschutz, Veteranen, Strom - was sich im Juni ändert
15.05.2025

Während mit dem Sommer auch die Urlaubszeit beginnt, gilt für Besitzer von Wohnwagen und Wohnmobilen bald eine neue Pflicht – und...

DWN
Politik
Politik Rüstungsskandal bei der Nato: Verdacht auf Bestechung und Geldwäsche – Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter
15.05.2025

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Nun gibt es den Verdacht, auf...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Gespräche in Istanbul: Nach neuem Sanktionspaket der EU - Putin kommt nicht
15.05.2025

Russlands Präsident Putin bleibt selbst den Friedensgesprächen in Istanbul fern. Was steckt hinter Putins demonstrativem Fernbleiben? Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeldlos um jeden Preis: Ist Schweden Vorbild oder Extremfall?
15.05.2025

Schweden hat sich in den vergangenen Jahren zu einem nahezu bargeldlosen Land entwickelt. Seit 2007 hat sich der Bargeldbezug im Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Alternative Investments – unverzichtbar, chancenreich und doch kein Allheilmittel
15.05.2025

Die Weltwirtschaft befindet sich im Umbruch: Globale Krisen, politische Polarisierung, Inflationsdruck und regulatorische Verwerfungen...

DWN
Politik
Politik Europa will Verteidigungspakt – aber Frankreich kämpft um Fische
15.05.2025

Am 19. Mai treffen sich erstmals seit dem Brexit die Spitzen der EU und Großbritanniens zu einem hochrangigen Gipfel in London. Ziel ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Daimler Truck-Aktie trotz Prognosesenkung an DAX-Spitze: Lkw-Bauer wehrt sich erfolgreich gegen US-Zölle
14.05.2025

Die Daimler Truck-Aktie trotzt schlechten Nachrichten, überrascht Anleger – doch bleibt der Aufwärtstrend stabil? Zwischen US-Zöllen,...