Auf der niederländischen Insel Tershelling ist ein gestrandeter Wal verendet. Der 13,5 Meter lange Pottwal konnte nicht mehr gerettet werden. Der Grund ist erschreckend: Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass sein Magen voller Plastik war.
Das Tier hatte 59 verschiedene Plastik-Teile mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm verschluckt, berichtet realnews. Die meisten Teile kamen von Plastik-Abdeckungen, die für Gewächshäuser in den Niederlanden verwendet werden. Dort werden vor allem Tomaten für den europäischen Markt angebaut.
Der Tod des Tieres ist kein Einzelfall.
Im März 2013 wurde in Spanien ein zehn Meter langer toter Wal gefunden. Auch in seinem Magen waren zahlreiche verschiedene Plastikteile gefunden worden. Das meiste Plastik stammte von Gewächshäusern aus Almeria und Grenada. Todesursache war Darmversagen, berichtet RN. Bereits 1989 wurde in einem toten Wal in Italien massenhaft Plastik gefunden. Todesursache war Magenverstopfung.
Nicht nur Wale sterben an Plastik, mehr als eine Million Seevögel und rund 100.000 Meeressäuger sterben jährlich aufgrund von Plastikteilen in den Ozeanen.
Von den jährlich bis zu 240 Millionen Tonnen produzierten Plastik gelangen mehr als 6,4 Millionen ins Meer, berichtet der Naturschutzbund Deutschland. Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche finden sich bis zu 18.000 Plastikteile. Das sind aber nur die sichtbaren 15 Prozent. Der Rest sinkt auf den Meeresboden.
In einigen Meeresregionen befindet sich sechs Mal so viel Plastik wie Plankton. Der Abfall wird manchmal in sogenannten Müllstrudeln konzentriert. Der wohl bekannteste Müllteppich ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik. Dieser hat inzwischen die Größe von Mitteleuropa.
Der Preis für den hemmungslosen Konsum ist hoch: Die Natur bezahlt dafür, dass den Konsumenten eingeredet wird, sie müssten alles zu jeder Jahreszeit kaufen können - und das möglichst billig. Die Industrie unternimmt alles, um die Kunden zufriedenzustellen. Beide - Industrie und Konsumenten - nehmen zu viel an Schaden in Kauf, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Wale sind auch Symbole, und ihr Sterben erst recht.
Selbst die größten Tiere sind einer außer Kontrolle geratenen Menschheit nicht gewachsen.
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