Politik

Wal verendet vor Küste, weil er zu viele Plastik-Abfälle geschluckt hat

Lesezeit: 1 min
08.11.2013 18:54
An der niederländischen Küste ist ein riesiger Pottwal verendet. Bei der Obduktion des gestrandeten Pottwales entdeckten Wissenschaftler, dass sein Magen voll mit Plastik-Müll war. Die Natur zahlt einen hohen Preis für den hemmungslosen Konsum in der zivilisierten Welt.
Wal verendet vor Küste, weil er zu viele Plastik-Abfälle geschluckt hat

Mehr zum Thema:  
Klima >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Klima  

Auf der niederländischen Insel Tershelling ist ein gestrandeter Wal verendet. Der 13,5 Meter lange Pottwal konnte nicht mehr gerettet werden. Der Grund ist erschreckend: Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass sein Magen voller Plastik war. 

Das Tier hatte 59 verschiedene Plastik-Teile mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm verschluckt, berichtet realnews. Die meisten Teile kamen von Plastik-Abdeckungen, die für Gewächshäuser in den Niederlanden verwendet werden. Dort werden vor allem Tomaten für den europäischen Markt angebaut.

Der Tod des Tieres ist kein Einzelfall.

Im März 2013 wurde in Spanien ein zehn Meter langer toter Wal gefunden. Auch in seinem Magen waren zahlreiche verschiedene Plastikteile gefunden worden. Das meiste Plastik stammte von Gewächshäusern aus Almeria und Grenada. Todesursache war Darmversagen, berichtet RN. Bereits 1989 wurde in einem toten Wal in Italien massenhaft Plastik gefunden. Todesursache war Magenverstopfung.

Nicht nur Wale sterben an Plastik, mehr als eine Million Seevögel und rund 100.000 Meeressäuger sterben jährlich aufgrund von Plastikteilen in den Ozeanen.

Von den jährlich bis zu 240 Millionen Tonnen produzierten Plastik gelangen mehr als 6,4 Millionen ins Meer, berichtet der Naturschutzbund Deutschland. Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche finden sich bis zu 18.000 Plastikteile. Das sind aber nur die sichtbaren 15 Prozent. Der Rest sinkt auf den Meeresboden.

In einigen Meeresregionen befindet sich sechs Mal so viel Plastik wie Plankton. Der Abfall wird manchmal in sogenannten Müllstrudeln konzentriert. Der wohl bekannteste Müllteppich ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik. Dieser hat inzwischen die Größe von Mitteleuropa.

Der Preis für den hemmungslosen Konsum ist hoch: Die Natur bezahlt dafür, dass den Konsumenten eingeredet wird, sie müssten alles zu jeder Jahreszeit kaufen können - und das möglichst billig. Die Industrie unternimmt alles, um die Kunden zufriedenzustellen. Beide - Industrie und Konsumenten - nehmen zu viel an Schaden in Kauf, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

Wale sind auch Symbole, und ihr Sterben erst recht.

Selbst die größten Tiere sind einer außer Kontrolle geratenen Menschheit nicht gewachsen.

+++Aktuell: Weil Edeka nichts unternimmt: Island tötet 100 Wale


Mehr zum Thema:  
Klima >

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...