Politik

Spielschulden: Land NRW verspekuliert Millionen im Kasino

Das Land Nordrhein-Westfalen wollte groß ins Kasino-Geschäft einsteigen: Beteiligungen in Bremen, Berlin und Erfurt haben dem Land nun Verluste in Millionen-Höhe beschert. Bezahlen muss diese Spielschulden der Steuerzahler in NRW.
08.01.2013 13:14
Lesezeit: 1 min

Das Land NRW hat mit staatlichen Beteiligungen an Spielbanken öffentliche Mittel in Millionenhöhe verspielt, berichtet die WAZ. Neben Spielbanken in Nordrhein-Westfalen selbst hat die NRW-Bank auch Kasinos außerhalb der Landesgrenzen betrieben. Insgesamt ist die NRW-Bank durch das Unternehmen Westspiel Eigentümer von sieben Kasinos. Wie nun aus dem Geschäftsbericht der Bank hervorgeht, haben aber allein die Spielbanken in Bremen, Berlin und Erfurt im Geschäftsjahr 2010 über vier Millionen Euro Verlust gemacht. Da das Land NRW wiederum Eigentümer der Förderbank ist, muss es langfristig für diese Verluste aufkommen.

Nun sollen zumindest die Spielbanken außerhalb der Landesgrenze abgestoßen werden.  „Die Verlustbeteiligungen müssen dringend auf den Prüfstand. Es ist schon vom Grundsatz her ordnungspolitisch fragwürdig, dass Nordrhein-Westfalen Spielbanken in anderen Bundesländern betreibt“, sagte FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel der WAZ. Die NRW-Bank hat bereits Konsequenzen gezogen: „Wir fokussieren und auf die vier Casinos in NRW“, sagte ein Sprecher der Bank.

Dennoch sind die Beteiligungen an Spielbanken für die NRW-Bank nicht so fragwürdig, wie FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel dies findet. „Es besteht ein öffentliches Interesse, dass es staatlich kontrollierte Möglichkeiten zum Spielen gibt“, sagte ein Bankensprecher. Ursprünglich waren die Beteiligungen an den Spielbanken 2002 nach der Aufspaltung der West-LB an die NRW-Bank übergegangen. Und erst vor wenigen Wochen beschloss der NRW-Landtag mit großer Mehrheit, eine weitere Kasino-Lizenz auszugeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...