Politik

Die letzte Boom-Branche: Waffen-Exporte retten deutsche Wirtschaft

Lesezeit: 1 min
22.02.2013 11:21
Beim Export-Weltmeister Deutschland läuft es nicht mehr wie geschmiert: Nur eine Steigerung bei den Rüstungs-Exporten konnte im Jahr 2012 verhindern, dass die Wirtschaft abschmiert. Auch für dieses Jahr bleiben die deutschen Waffenschmieden die Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft.
Die letzte Boom-Branche: Waffen-Exporte retten deutsche Wirtschaft

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im letzten Quartal des vergangenen Jahres ist das deutsche BIP dem Statistischen Bundesamt zufolge um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal preis- und kalenderbereinigt zurückgegangen. Grund hierfür war vor allem der Außenhandel. So wurden beispielsweise 2 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im dritten Quartal 2012. Die deutschen Exporte gehören zu den Hauptwachstumsfaktoren des Landes. Ein Rückgang bei diesen wirkt sich schnell auf die gesamte Wirtschaft aus (hier).

Es gibt jedoch eine deutsche Branche, die von den derzeitigen Schwierigkeiten rund um die Schuldenkrise nicht betroffen zu sein scheint – ja sogar im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt hat. Die deutschen Rüstungsexporte in die Golfstaaten haben sich 2012 massiv ausgeweitet. Die Ausfuhrgenehmigungen in die Golfstaaten erreichten im vergangenen Jahr mehr als das Doppelte des Wertes von 2011. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken zurück, die der SZ vorliegt.

Demnach genehmigte die deutsche Regierung 2012 den Export von Rüstungsgütern in die Golfstaaten mit einem Wert von fast 1,42 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor wurden lediglich Rüstungsgüter im Wert von etwa 570 Millionen Euro in diese Region genehmigt. Der größte Anteil der Güter wurde nach Saudi-Arabien geliefert: im Wert von 1,24 Milliarden Euro. Das war mehr als neunmal so viel wie im Jahr zuvor.

Zuletzt sorgten Medienberichte über eine Anfrage Saudi-Arabiens bei der Werftengruppe Lürssen nach Patrouillenbooten im Wert von 1,5 Milliarden Euro für große Aufmerksamkeit (auch die FDP äußerte sich kritisch – hier). Ob der Verkauf der Boote an Saudi-Arabien von der Bundesregierung genehmigt wurde bzw. wird, ist unklar. Die Bundesregierung äußert sich in der Regel nicht dazu.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - Inflationsspirale droht
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...