Politik

EU-Budget: Brüssel zwingt London zu höherer Zahlung

Lesezeit: 1 min
15.05.2013 19:48
Großbritannien hat gegen eine Erhöhung des Budgets der EU-Kommission für das laufende Jahr gestimmt. Dennoch muss es 2013 circa eine Milliarde Euro mehr an Brüssel überweisen. Die Stimmen für einen EU-Austritt wachsen.
EU-Budget: Brüssel zwingt London zu höherer Zahlung

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Auf Großbritannien kommen zusätzliche Zahlungen an die EU in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro zu. Denn die Mitgliedsstaaten müssen dazu beitragen, das Loch im Brüsseler Haushalt für dieses Jahr zu stopfen.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen dieses Jahr zusätzlich 7,3 Milliarden Euro für den EU-Haushalt aufbringen, berichtet die FT. Darauf einigten sich die EU-Finanzminister am Dienstag. Dies ist eine bittere Niederlage für den britischen Premier David Cameron. Dieser kämpft schon jetzt gegen wachsende Rufe sogar in der eigenen Regierung für einen Austritt Großbritanniens aus der EU.

Der Nachtragshaushalt war eine Bedingung des EU-Parlaments. Dieses forderte, dass die Mitgliedsstaaten sich auf eine Aufstockung des Budgets für das laufende Jahr einigen. Es drohte sogar damit, das EU-Budget für die Jahre 2014 bis 2020 im Umfang von knapp einer Billion Euro abzulehnen. Auf dieses hatten sich die EU-Staaten im Februar geeinigt (hier).

Durch den Nachtragshaushalt für 2013 kommen auf Großbritannien zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 1 Milliarde Euro zu. Großbritannien hatte zusammen mit Finnland und den Niederlanden gegen die Budgeterhöhung gestimmt. Doch vier Gegenstimmen wären notwendig gewesen, um die Entscheidung zu blockieren. Deutschland hätte diese vierte Stimme sein können, doch stimmte schließlich doch für die Budget-Erhöhung.

Zudem könnte die Brüsseler Rechnung an Großbritannien sogar noch größer werden. Denn die EU-Finanzminister nannten die 7,3 Milliarden Euro lediglich eine erste Tranche. Sie einigten sich darauf, in der zweiten Jahreshälfte weitere Zahlungen in Betracht zu ziehen. Die EU-Kommission brauche mehr Zeit, um einen besseren Überblick über ihre Finanzen zu gewinnen.

Die EU-Kommission hatte eine Aufstockung des Budgets um 11,2 Milliarden Euro gefordert, um fällige Rechnungen bezahlen zu können. Bisher beträgt der Brüsseler Finanzrahmen für das laufende Jahr 132,8 Milliarden Euro, das sind 2,9 Prozent mehr als noch 2012.

Der britische Finanzminister George Osborne sagte: „Von uns wird verlangt, dass wir eine deutliche Aufstockung unterstützen für ein Budget, über das wir uns schon geeinigt hatten.“ Dies sei nicht akzeptabel und die Folge „schlechten Finanzmanagements“.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...