Karstadt-Investor Berggruen hat 75,1 Prozent von Karstadt-Sport und Karstadt-Premium an den österreichischen Investor Rene Benko verkauft, sagten am Montag die Geschäftsführer der Warenhäuser und der Betriebsrat.
Die Sporthäuser und die drei Premium-Warenhäuser Oberpollinger (München), Alsterhaus (Hamburg) und KadeWe (Berlin) laufen deutlich besser als die normalen Warenhäuser. Den Verkaufserlös von 300 Millionen Euro will Berggruen in die verbleibenden Filialen investieren.
Wie das geschehen soll ist unklar: Bisher hat Berggruen, der einst als Retter von Karstadt gefeiert wurde, kein eigenes Geld in das Unternehmen gesteckt (mehr hier).
In einem Brief an die Karstadt-Mitarbeiter schreibt Berggruen, dass kein Geld an seine Holding oder gar an ihn persönlich fließe. Er verschaffe Karstadt lediglich den nötigen Freiraum. „Das ist mein Beitrag zur Gesundung von Karstadt. Der zweite wesentliche Teil ist der Tarifweg, den das Management derzeit gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern beschreitet“, zitiert der Spiegel den Karstadt-Retter.
Er glaube nach wie vor an das Konzept von Karstadt und den Sanierungsplan. „Besonders wichtig“ sei ihm, dass die genannten Veränderungen keinen Abbau von Arbeitsplätzen nach sich ziehen. „Niemand muss sich Sorgen machen.“
Karstadt hat in den vergangenen Jahren rund 3.000 Arbeitsplätze abgebaut. Außerdem sagte das Unternehmen im Mai, eine Tarifpause einlegen zu wollen, weil das Unternehmen sonst die anstehenden Tariferhöhungen nicht zahlen könne.
Derzeit sucht Karstadt einen neuen Chef. Der Brite Andrew Jennings verlässt Karstadt zum Ende des Jahres wegen Differenzen mit Berggruen (mehr hier).