„Die Staatsschuldenkrise ist mit Sicherheit nicht gelöst“, zitiert EUobserver den Exekutiv-Direktor der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Raimund Röseler. Aber dies sei das Grundproblem, dass die Staaten zu viele Schulden haben, aber keine Strategie, sie zu vermindern. „Die EZB hat mehr Geld ins System gepumpt, aber das macht die Staaten nicht automatisch zahlungsfähiger“, sagt Röseler.
Die billigen Kredite in Höhe von einer Billion Euro hätten große Liquidität im Bankenmarkt gebracht, aber dennoch habe das Misstrauen unter den Banken angehalten, sagt Röseler. Daher hinterlegten die Banken ihr Geld lieber über Nacht bei der EZB, als es einander zu borgen. Doch das eigentliche Problem seien die Staaten. „Meine Sorge ist, dass all die Liquidität den Druck von den Regierungen nimmt“, ihre Solvenz-Probleme zu lösen, sagt der Chef der deutschen Finanzaufsicht.
Die zusätzliche Liquidität habe nun das Risiko einer neuen Finanzblase geschaffen. „Eine noch größere Gefahr ergibt sich daraus, dass es noch keine Strategie gibt, wie die zusätzliche Liquidität wieder herausgenommen werden soll“, sagt Röseler. Die billigen EZB-Kredite seien eine Medizin gewesen, die dem Patienten helfen sollten, sich zu erholen. Doch der Patient sein nun abhängig. „Wir brauchen eine Therapie, welche die Abhängigkeit heilt, ohne den Patienten umzubringen“, sagt der Bafin-Chef.
Die Buchautoren Marc Friedrich und Matthias Weik halten die Sorgen um die Solvenz der europäischen Staaten für mehr als begründet. Im Interview mir den Deutschen Wirtschafts Nachrichten sagten sie nämlich, dass sogar für Deutschland ein Staatsbankrott unausweichlich ist (mehr hier).