Deutschland

Steinbrücks Erbe: NRW macht massive Verluste mit Griechen-Bonds

Nordrhein-Westfalen hat beim Zocken mit griechischen Staatsanleihen 168 Millionen Euro verloren. Unter Peer Steinbrück und Jürgen Rüttgers war das Bundesland in das riskante Geschäft eingestiegen. Im vergangenen Jahr verkaufte es die Papiere deutlich unter Nennwert.
11.12.2013 01:53
Lesezeit: 1 min

Nordrhein-Westfalen hat mit griechischen Staatsanleihen massive Verluste erlitten. Im vergangenen Jahr verkaufte das Bundesland den Großteil seiner Griechenland-Anleihen zu einem Viertel des Nennwerts.

Die Verluste des Bundeslandes liegen bei 168 Millionen Euro ein, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Nach Angaben des Düsseldorfer Finanzministeriums erwarben sowohl die rot-grüne Regierung unter Peer Steinbrück (SPD) als auch die schwarz-gelbe Nachfolgerkoalition unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) in den Jahren 2004 und 2005 Anleihen zum Preis von insgesamt 361 Millionen Euro.

Das NRW-Finanzministerium sagt, dass griechische Staatsanleihen von den Ratingagenturen damals noch die Note A erhalten hätten. Lediglich hinsichtlich mittel- oder langfristiger Ausfallrisiken habe es Unsicherheiten geben. Die Verluste seien selbst 2010 noch nicht absehbar gewesen, so das Ministerium.

Anleihen im Wert von 112 Millionen Euro wurde 2010 von Griechenland vollständig zurückgezahlt. Auf dem Rest der Anleihen blieb NRW jedoch sitzen. Deren Wert verringerte sich 2012 drastisch. Denn beim Schuldenschnitt für Griechenland mussten griechische Staatsanleihen zwangsumgetauscht werden.

Im Oktober 2012 verkaufte NRW seine letzten Griechenland-Anleihen. Dafür erhielt das Land jedoch lediglich 52 Millionen Euro. Das war nur knapp ein Viertel des Nennwerts der Papiere. „Der Verkauf der griechischen Wertpapiere erfolgte zum damaligen Zeitpunkt auch unter der Prämisse einer Werterhaltung und zur Vermeidung weiterer Verluste“, so das Landesfinanzministerium.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...