Deutschland

Lücke im Finanzhaushalt: Bundesbank macht weniger Gewinn

Lesezeit: 1 min
11.03.2013 13:20
Die deutsche Bundesbank wird für 2012 lediglich einen Gewinn von etwa 640 Millionen Euro aufweisen können. Finanzminister Schäuble hat jedoch mit mehr als doppelt so viel gerechnet. Das gefährdet die Pläne für den deutschen Bundeshaushalt massiv.
Lücke im Finanzhaushalt: Bundesbank macht weniger Gewinn

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Haushaltspläne Wolfgang Schäubles stehen weiterhin auf wackeligen Füßen. Nachdem die möglichen Einnahmen durch die Finanztransaktionssteuer vermutlich nicht direkt in die Kassen der EU-Länder, sondern ins EU-Budget fließen werden (hier), wird auch die Bundesbank den Erwartungen nicht gerecht. So wird die Deutsche Bundesbank für 2012 lediglich einen Gewinn von etwa 643 Millionen Euro ausweisen können, berichtet die SZ. Für den Bundeshaushalt waren jedoch Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geplant – also mehr als doppelt so viel. Als Grund für den niedrigeren Gewinn wird die hohe Risikovorsorge angegeben.

Diese massive Diskrepanz zwischen dem, was Schäubles Finanzplan als Einnahmen vorsah und dem, was die Bundesbank tatsächlich vorweisen kann, wird auch Schäubles geplante Verringerung der Neuverschuldung erschweren. Der Bundesfinanzminister will 2014 Neukredite in Höhe von lediglich sechs bis acht Milliarden Euro aufnehmen, hieß es am Wochenende.

Noch gefährlicher wäre es jedoch, wenn die Bundesbank am Dienstag wie geplant ihre Erlöse mitteilt und diese sogar unter 600 Millionen Euro für 2012 liegen würden -  auch wenn es der SZ zufolge nicht danach aussieht. Der Finanzminister hatte zusammen mit seinen Amtskollegen aus der Eurozone entschieden, die Gewinne, die die EZB mit griechischen Anleihen erwirtschaftet, an Griechenland weiterzugeben. 600 Millionen Euro sagte Schäuble dem Land für 2013 zu. Wären die Gewinne der Bundesbank für 2012 unter die 600 Millionen Euro Grenze gefallen, hätten der deutsche Staat und somit der Steuerzahler sogar noch Geld drauflegen müssen, um die versprochenen 600 Millionen an Griechenland zu überweisen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...